Machen Sexappeal und kleines Schwarzes Growling besser?

Zu wüstem Gitarrensound gehört wüstes Geschrei oder düsteres Gejohle, so die landläufige Meinung über Gesang, der in Metalbands vorherrscht. Vorzugsweise von finsteren Gesellen in Leder und Jeans oder langhaarigen Bombenlegern dargebracht.

Da erfüllt die 24-jährige Rachel Aspe aus Grasse, die im November in „La France a in Incroyable Talent“, der französischen Version von „Supertalent“, auf der Bühne stand, so gar nicht dieses Klischee. Hübsch anzusehen, im kleinen Schwarzen mit reichlich Sexappeal ausgestattet, stellte sie sich artig lächelnd vor und sagte, sie wolle singen. Als Beitrag kam dann aber keineswegs ein beim Anblick der Kandidatin vielerwartetes Pop- oder R’n’B-Gesülze, sondern handfestes Growling zu Sybreeds „Emma 0“. Staunen und offene Münder allenthalben.

Ein weiter Weg bis Gossow

Ein Volltreffer war das Growling nicht so wirklich, auch diese Art des Gesangs muss erlernt werden, bedarf Erfahrung. So wie sie Angela Gossow in den vergangenen Jahren zusammentrug: Gossow growlt bei der schwedischen Band Arch Enemy und hat sich reichlich Reputation ersungen. Aber zumindest sorgte Aspe in der Castingshow zwischen all den massenkompatiblen Supertalenten mit deren belanglosem Geträllere für einen Überraschungsmoment, widerlegte deutlich die althergebrachte Ansicht, dass brachialer Metal und hübsche Frauen nicht zusammenpassen.

Die Sängerin weilt bereits länger in dem Metier, stand eine Zeitlang bei der französischen melodischen Death-Metal-Truppe Dividead am Mikrofon. So richtig war man mit ihrer Vokalartitistik aber wohl nicht zufrieden, dauerte das Engagement dort nur einige Monate  während des Jahres 2012. Wenn man sich Aspes Gesang auf ihrem Soundcloudaccount anhört, stellt man fest, dass es stimmlich doch noch einiges zu tun gibt. Sexappeal und ein kleines Schwarzes machen Growling also nicht unbedingt besser, aber eindeutig spannender. Zumindest aus Männersicht.

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