Ein Hoch auf die Ramones: CJ und die letzte Chance

Seit 1996 hört man nichts mehr Neues von Ihnen, in jenem Jahr nämlich lösten sich die Ramones auf. Die „Erfinder“ des Punkrocks, die Jungs mit den 1-2-3-Riffs, der Hochgeschwindigkeit und der Reduktion von Musik aufs Wesentliche – sie gibt es nicht mehr, ja, sie leben nicht mal mehr: 2014, am 11. Juli, starb mit Drummer Tommy Ramone der letze der originären Ramones. Sänger Joey, Bassist Dee Dee und Gitarrist Johnny verschieden vor ihm.

Aber halt, da ist ja doch noch einer, einer der das Erbe der bösen Buben aus dem New Yorker Stadtteil Queens hochhält: CJ Ramone, der von 1989 bis zur Auflösung 1996 den Bass bediente. Und der jetzt mit seiner aktuellen Band und der neuen Scheibe „Last Chance to dance“ ganz und gar auf Ramones-Rock, äh, -Punk, setzt. Zwölf Songs, eine knappe halbe Stunde lang und ein Cover, auf dem lediglich die Initialen CJ darauf hinweisen, dass es sich hierbei nicht um das Original handelt, mal nicht Ramones drin ist, wo Ramone draufsteht.

„Die Ramones sind Teil meiner DNA“

Die Lieder allerdings hören sich sehr nach dem an, was die Ramones zu Anfang fabrizierten, zu Zeiten des legendären „Blitzkrieg Bop“, von „Rockaway Beach“ oder dem „Pinhead“. Na ja, doch schon etwas geschliffener, feiner produziert, weniger rauh. Aber dennoch: Von n-tv.de angesprochen, er klinge auf der Platte „so sehr nach den Ramones, dass es fast erschreckend ist“, antwortete CJ: „Nachdem ich so viele Jahre mit den Ramones verbracht habe, sind sie Teil meiner DNA geworden“.

O.k., mit der ungestümen musikalischen Rüpelhaftigkeit, die die Ramones an den Tag legten, kann es des neue Werk CJ Ramones nicht ganz und gar aufnehmen.  Wer sich aber einen Eindruck verschaffen möchte, wie sich die US-Punkikonen heute wohl anhörten, der greife zu. Oder er warte bis 2016 – dann nämlich soll eine filmische Biographie der Ramones fertig sein, Starregisseur Martin Scorsese plant eine solche. Das Jahr wäre passend: 40 Jahre nach der ersten Platte und 20 Jahre nach dem Ende der Ramones. (Foto Ramones: Warner Music)

cjramone.com

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert