Hot Water Music und knurrig-kantiger Lagerfeuerpunk auf „Light it up“

Ganz oft schreiben Promoagenturen und Plattenlabel einen rechten Schrott über Neuveröffentlichungen der von ihnen vertretenen Künstler. Manchmal einen solchen, dass man sich fragt, wie der Autor wohl zu jener vollkommen verqueren Ansicht über die angeblich außergewöhnlich gute Qualität der vollkommen missratenen Scheibe kommt. Manchmal aber ist das, was Plattenfirmen von sich geben, auch einfach mal ganz und gar richtig, trifft mitten ins Schwarze. So wie im Falle der Veröffentlichung von „Light it up“ aus dem Hause Hot Water Music.

„Ihr herrlich spröder, gleichermaßen von den rauen Vokalansätzen und melodisch sägenden Gitarren ihrer Frontmänner (Sänger Chuck Ragan und Gitarrist Chris Wollard; d.Red.) und dem herrlich prägnanten Bassspiel von Jason Black getragender Sound dringt in Kombination mit authentisch-pathetischen Lyrics nunmal locker bis ans Herz vor.“ So steht es im Infotext zur Tourankündigung anlässlich der neuen Platte Hot Water Musics. Und genau so ist es absolut korrekt, simpler und treffender kann man es kaum zusammenfassen.

Von solide bis fesselnd

Die Songs der Scheibe pendeln zwischen pfeilschnellem und bad-religion-verwandtem Melodic-Hardcorepunk („Light it up“ mit schönen Ahs und Uhs sowie in Ansätzen „Vultures“) und einem Bruce Springsteen, der mal seine rauhe Kante präsentiert („Take you away“). O.k., so etwas in der Springsteenart ist nicht gerade der begeisterungsstürmeweckende Knaller, doch zwischen beiden Etxremen liefern Hot Water Music ganz solides, ja oft schon echt fesselndes Songmaterial ab.

Dank der heiser-knurrigen Stimme Ragans bekommen auch Songs mit deftigen Punk- oder Post-Hardcorewurzeln wie „Complicated“ oder „Rabbit Key“ einen Hauch von Arbeitergefühl oder Lagerfeuerromantik. Und wenn man auf Hüsker Dü und Bob Mould steht, findet man sich ziemlich gut wieder. An vielen Stellen poppt in den Liedern der klasse Bass Blacks auf, geriert sich als eine Art Markenzeichen. Schwer rockend und punkfern gestaltet sich „Sympathizer“ als kleines und kurzes Meisterwerk. Von Hörsession zu Hörsession nimmt „Light it up“ an Qualität zu. (Foto: Pressefoto)

„Light it up“ von Hot Water Music hat zwölf Songs, kommt auf eine Laufzeit von 35:07 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Rise Records und wird von Warner vertrieben.

Anspieltipps: Complicated, Light it up, Sympathizer, Vultures

Hot Water Music im Frühjahr 2018 live in Deutschland

Hot Water Music stellen ihr neues Album auf einer Tour im Frühjahr 2018 live vor. In Deutschland allerdings nur auf drei Konzerten: am 26. April treten Ragan und Kumpels ind der Kölner Live Music Hall auf, am 27. April im Berliner Astra und am 28. April in der Muffathalle in München.

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