Ausgegraben: The B-52’s – The B-52’s

Die Reihe “Ausgegraben” stellt Scheiben vor, die es lange nach Veröffentlichung wert sind, nicht im Plattenschrank zu verstauben, sondern noch einmal gehört zu werden. Dieses Mal: The B-52’s, welche auf ihrem Debütalbum auf geniale Weise Rock, Pop, Punk und New Wave zu einer extrem tanzbaren Mischung vermengten und den Grundstein ihre Rufes als legendäre Partyband legten.

„Es ist wohlbekannt, dass die B-52’s der Welt großartigste Partyband sind“. So beginnt sie, die Biographie auf der Website der B-52’s. Und so stellt die Band selbst klar, dass man ihr den Ruf einer außergewöhnlichen Partyband nicht einfach ungewollt andichtet, sondern dies der Realität entspricht. Keine Diskrepanz also zwischen dem, wie sich eine Band selbst sieht und wie sie von außen gesehen wird.

Und mit ihrer Debütscheibe – schlicht nach dem Bandnamen The B-52’s betitelt – legte das Quintett 1979 den Grundstein für diesen Ruf. Einen außergewöhnlichen und außergewöhnlich guten Grundstein. Während Ende der 70er Jahre klassischer Rock groß war, Punk in Post-Punk überging, Hardrock und Metal aufkam und gleichzeitig Popmusik und Discosounds über den Globus schwappten, ließen sich fünf Studenten in Athens, Georgia, von solchen Genres nicht beeindrucken. Sie wirbelten einfach alles durcheinander.

Schräg, neu, ungewöhnlich, exzentrisch

B-52'sFred Schneider, Kate Pierson, Cindy Wilson und ihr Bruder Ricky (welcher 1985 an AIDS verstarb) sowie Keith Strickland ließen sich sich nicht lumpen, Garage Rock, Punkeinflüsse, Surfsounds, Psychedelic, Pop, New Wave, Rock’n’Roll und was noch alles zu verarbeiten. Das war schräg, das war neu, das war ungewöhnlich, das war sehr exzentrisch. Das war genau das richtige für wilde und ausufernde Collegepartys unangepasster Studenten. Weil Musikstile zu einer mitreißenden Tanzmucke verknetet wurden, die alleine nicht wirklich partytauglich waren.

Mit absurden Texten über Frauen von seltsamen Planeten, rockende Hummer, spaciges Zeugs und US-amerikanische Mädchen wollte niemand intellektuellen Anspruch suggerieren. Der schräge Sprechgesang von Schneider sowie die beiden Stimmen von Pierson und Wilson, die sich ziemlich unkonventionell durch Gesangslagen arbeiteten, war das Tüpfelchen auf dem I. Der 6:48 Minuten lange Titel „Rock Lobster“ ist quasi eine Blaupause für das musikalische Treiben der B-52’s. Die eigenwillige Interpretation von „Downtown“ von Petula Clark passt bestens ins Non-Konzept. (Foto: Joseph Cultice)

Die Platte erschien im Januar 1970 auf dem Label Island Records hat neun Songs und eine Laufzeit von 39:24 Minuten. (Foto: Pressefoto)

Anspieltipps: Planet Claire, 52 Girls, Rock Lobster, 6060-842

Songs:

01. Planet Claire
02. 52 Girls
03. Dance this Mess around
04. Rock Lobster
05. Lava
06. There’s a Moon in the Sky (Called the Moon)
07. Hero Worship
08. 6060-842
09. Downtown

Musiker:

Kate Pierson – Gesang, Keyboard, Bass u.a.
Fred Schneider – Gesang u.a.
Keith Strickland – Drums
Cindy Wilson – Gesang, Bongos u.a.
Ricky Wilson – Gitarre

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