Lazuli - Le fantastique Envol de Dieter Böhm

Lazuli und „Le fantastique Envol de Dieter Böhm“ – ein Meer voller Lieder

Dieter Böhm? Dieter Böhm? Der Dieter Böhm, der einen phantastischen Flug hinlegt? Auf einem Vogel, der an einen Dodo erinnert – den letzten womöglich? Alles keine Realität, alles der Phantasie der südfranzösischen Progressive-Folk-Elektro-Weltmusik-Rocker Lazuli entsprungen. Eine Phantasie einer Parabel über den Flug von Noten, den Flug von Musik – und dann nicht als Geschichte, sondern als Musik, als Konzeptalbum umgesetzt. Lazuli machen so die Phantasie über einen Musiker, der seine Klänge in die Welt hinaus sendet, hörbar, quasi dann doch zur Realität.

„Le fantastique Envol de Dieter Böhm“ ist das neunte Album Lazulis, das auf „Saison 8“ aus dem Jahre 2018 folgt. Und sich im gleichen Klangkosmos bewegt, wie die Veröffentlichung zuvor und die Veröffentlichungen davor. Die Musik Lazulis ist eher schwierig zu kategorisieren, eher in kein Schema zu pressen. Auch diesmal nicht, wenn Dieter Böhm, die Phantasiefigur im Spiele ist.

Feine Klänge und Finessen

Sanfte Gitarrenläufe werden zu wuchtigen Wellen, ein Schlagzeug prescht aus dem Hintergrund hervor, der Gesang von Frontmann und Gitarrist Dominique Leonetti pirscht sich aus einer stillen und ruhigen Tiefe des Raums voluminös in den Vordergrund. All solche Elemente des musikalischen Daseins Lazulis erschließen sich nicht erst nach dem kompletten Hören des Albums „Le fantastique Envol de Dieter Böhm“ – allein das Hören des Auftaktes „Sol“ präsentiert einem fast schon all jenes, was die ganze Platte an feinen Klängen und Finessen bereithält.

Lazuli

Eine ganz besondere Finesse – neben zum Beispiel Klängen eines Waldhornes – haben Lazuli mit der Léode parat. Dieses Instrument, welches Dominiques Bruder Claude spielt, ist das einzige seiner Art weltweit. Es produziert elektronische Klänge, die sich zwischen Gitarre, Violine und Keyboard bewegen. Und die eine höchst spannende Ergänzung zu den klassischen akustischen und elektrischen Gitarren Dominiques sowie Gédéric Byars sind. Gut für lange Soli, so wie in „Les Chansons sont des Bouteilles à la Mer“ (auf deutsch: „Lieder sind die Flaschen auf dem Meer“). Der Klang der Léode ist ebenso poetisch wie die Texte Dominiques.

Lieder wie eine Flaschenpost

„Ich brauche die Poesie, die Metaphern, die Bilder um auszudrücken, was ich fühle,“ sagte Leonetti einst im Interview mit eclipsed. So wie die der Lieder, die wie eine Flaschenpost entfernte Küsten erreichen. Und so sind auch die Lieder des neunten Album Lazulis nicht nur voll von Poesie und Metaphern, sondern das Album ist eine Metapher im Ganzen. Eine Metapher über die Freiheit und Grenzenlosigkeit der Musik. Mit „Le fantastique Envol de Dieter Böhm“ ist Lazuli erneut ein sehr stimmiges, ein sehr hörenswertes Album gelungen.

Lazulis „Le fantastique Envol de Dieter Böhm“ hat neun Lieder und eine Spielzeit von 42:44 Minuten. Das Album mit VÖ 14. Februar ist erschienen auf dem Label L’Abeille Rôde im Eigenverlag Lazulis. Live gibt es das neue Songmaterial Lazulis später im Jahr – elf Konzerte stehen auf der „Fantastic“-Tour in Deutschland an. (Foto: Kai R. Joachim Photography)

Lazuli sind auf „Fantastic“-Tour auch in Deutschland

Anspieltipps: Sol, Les Chansons sont des Bouteilles à la Mer, Dieter Böhm

lazuli-music.com

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