„Achtung, aufgepasst“ – so scheint’s, möchte Jaz Coleman, Sänger der britischen Post-Punk-Ikonen Killing Joke, uns sagen. Er, der aussieht wie der Prediger des Wahnsinns, schwarz gewandet, mit obligatorisch wirrer Gesichtsbemalung, hält eine Sanduhr in der Hand, als ob er das Ende der Zeit ankündigen will. Und irgendwie, wenn auch weit, sehr weit hergeholt, mag man solche Gedanken in Anbetracht des Bevorstehenden hegen. Denn passend zur Maya’schen Apokalypse im Jahre 2012 erscheint am 2. April desselben, dieses Jahres, das neue Album Killing Jokes. Mit dem passenden Titel „2012“ und einmal mehr apokalyptischen, globalkritischen und zerstörerischen Inhalten.
Nachdem Coleman & Co. bereits Anfang Februar mit dem Video zu „Rapture“ einen ersten Vorgeschmack auf das neue Studiowerk gaben, wird es nun richtig offiziell: Denn mit „In Cythera“ legt das musikalisch wüste Quartett die erste Single von „2012“ vor – am 19. März steht die Scheibe in den Läden. Der Song zeigt Killing Joke weniger von der rauen, industrialnahen Seite, wie „Rapture“ es uns darbot, sondern von der punkig-wavigen Seite sowie einem singenden und nicht wütend schreiendem Jaz Coleman. Wer „Night Time“ aus dem Jahre 1985 zu seinen ganz großen Favoriten zählt, wird an „In Cythera“ seine helle Freude haben.
Eine Symphonie des Grauens
Das Video zur Singleauskopplung ist am Start. Darin sind zu sehen Szenen aus Colemans Inselheimat und Sequenzen aus dem noch zu veröffentlichen Video „The Death And Resurrection Show“ mit Auschnitten alter Killing-Joke-Aufnahmen. Ergänzt wird dieser Bilderreigen durch diverse Schnipsel aus alten Schwarz-Weiß-Filmen, unter anderem mit Alexander Granach in seiner Rolle als irrer Häusermakler Knock im filmischen Meisterwerk „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1922. (Foto: Doralba Picerno)