In Sachen Erotik darf man Dita von Teese, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, als Ikone bezeichnen. Die Amerikanerin hat so ganz im Stile der Burlesque der 50er Jahre das verruchte Entblättern auch in der neueren Zeit zu einer erotischen Kunstform erhoben. Wenn sich von Teese peu à peu ihrer Wäsche entledigt, dann ist das kein profaner Striptease, sondern Erotik in Reinform. Ziemlich großes Kino.
Jetzt wagt sich von Teese an eine weitere künstlerische Darstellungsform: den Gesang. Es ist so viel Liedmaterial zusammengekommen, dass am 16. Februar 2018 ihr erstes Album veröffentlicht wird. Ob allerdings der Gesang von Teeses ähnliches Kaliber erreicht wie ihre Burlesquekunst, da sind wir uns nicht wirklich sicher. Zweifel sind durchaus angebracht. Denn die Stimme von Teeses darf man durchaus als „durchschnittlich“ bezeichnen. „Dünn“ wäre auch nicht gelogen.
„Außerhalb meiner Komfortzone“
Na gut, dass das Singen nicht ihre Stärke ist, merkt von Teese ohne jede Selbstüberschätzung an. „Ich bin keine professionelle Sängerin“, gibt sie unumwunden zu. „Es ist sogar so, dass es mich sehr verunsichert meine eigene Stimme aufzunehmen. Aber ich habe großen Spaß an diesem Thrill, Dinge zu tun, die sich außerhalb meiner Komfortzone bewegen“. Gesagt, getan – mit der großen Unterstützung des französischen Sängers und komponisten Sébastien Tellier kamen die Songs zustande.
Einen ersten Eindruck vom Ergebnis kann man sich im Video zu „Rendez-vous“ machen. Dieses zeigt klar, dass sich hier die Musik Telliers – französischer Pop mit sanften Klängen und Keyboardspielereien – mit dem Gesang von Teeses schmückt. Nicht mehr und nicht weniger. Aber warum soll eine Burlesquekünstlerin nicht ebenso ihren Horizont erweitern wie Schauspielerinnen, die Mode entwerfen, oder Models, welche sich soziales Engagement an ihr Designeroutfit heften. (Foto: Camille Vivier)