Justin Sullivan, Sänger von New Model Army

New Model Army machen’s zum 30. im Doppelpack

Das Weihnachtskonzert von New Model Army ist mittlerweile Tradition geworden – auch in Köln. Doch wenn die Nordbriten in ihrem 30. Bandjahr 2010 zur Adventszeit aufspielen, dann wird aus der Tradition schnell mal was Neues. Denn zum Jubiläum der Truppe aus Bradford werden aus einem Konzert zwei, mit unterschiedlichen Setlists und Songs , die man nur sehr selten oder noch bislang gar nicht live gehört hat.

Am ersten Tag der Jubiläumsshow im E-Werk starteten New Model Army am 20. November ruhig und mit ziemlich viel Akustischem: Zu Beginn stand Justin Sullivan zu „Better Than Them“ alleine auf der Bühne. Kurz darauf gesellte sich Dean White zu ihm, bevor erst zum fünften Song „Drummy B“ die gesamte Band auf die Bühne kam. Etwas mehr als eine halbe Stunde spielten sie sich in gemäßigtem Tempo durch Titel wie „Fate“ and „Bluebeat“, um nach einer gut 20-minütigen Pause mit „Over The Wire“ und “ Vengeance“ weitaus druckvoller Teil zwei des Konzertes einzuläuten.

Wühlen in der Liederkiste

nma101120_hl-33_250x165

Weit über anderthalb Stunden lang bekam die ausverkaufte und mollig warm temperierte Halle Neues und Altes, Wohlbekanntes und kaum Gehörtes serviert. Mitsingen aus vollem Hals war bei Klassikern bei Klassikern wie „51st State“, „White Coats“ oder „Green & Grey“ angesagt, während selbst der geneigte Fan so manchmal ins Grübeln kam, ob das gerade Intonierte wirklich „White Light“ oder „Orange Tree Roads“ war. Denn New Model Army wühlten tief in Ihrer Liederkiste und holten Raritäten hervor, die nur äußerst sporadisch im Liveprogramm auftauchen.

Auch am Sonntagabend mangelte es den kritisch politisierenden Folk-Punk-Rockern nicht an Material, denn außer von den elf regulären Studioalben konnten Sullivan & Co. auf Maxi- und Single-B-Seiten-Songs zuhauf zurückgreifen.

Alte Kracher mit ordentlich Schmackes

nma101121_0269_250x165

Nach ähnliche verhaltenem Beginn wie tags zuvor ging es danach allerdings mit mehr Schmackes  zur Sache: Sullivan griff seltener zu seiner Akustikgitarre, sondern mischte im Treiben der härteren Klänge New Model Armys kräftig mit: „The Hunt“, „Get Me Out“ oder „No Rest“ zeigten deutlich, dass die Band nicht aus der Soft-Rock-Ecke kommt, sondern im vom Punk beeinflussten Rock ihre Heimat hat.

Nicht alleine Sullivan hatte gesanglich etwas zu bieten: Zum Ende hin stimmten die Fans in der anders als am Vortag nicht ausverkauften aber sehr gut gefüllten Halle ein Geburtstagsständchen an. Nachdem sich Sullivan artig für die Glückwünsche bedankt hatte, beendete New Model Army mit „I Love The World“ lautstarkt zwei eindrucksvolle Abende mit weit über viereinhalb Stunden Musik.  (Fotos: Helmut Löwe)

Konzertfotos vom ersten Tag

Konzertfotos vom zweiten Tag

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert