Rise Against lassen Bühnenschnickschnack außen vor

riseagainst110323_0009_250Wilde Musik ist ganz vorne mit dabei: Rise Against, die US-Hardcoretruppe aus Chicago, hat sich mit ihrer neuen Scheibe „Endgame“ an die Nummer eins der deutschen Media-Control-Albumcharts geschoben. Dass das Quartett auch bei Musikfans auf einem Spitzenplatz rangiert, sieht man auf den Deutschlandkonzerten der „Endgame“-Tour, die alle ausvekauft sind.

Die Fotos vom Konzert

Da hatten alle jene Rise-Against-Fans Glück, die sich rechtzeitig Tickets für den Auftritt am 23. März  im Kölner Palladium gesichert hatten und sich nicht mit den vor dem Halleneingang herumstreunenden Schwarzhändlern herumärgern mussten. Und die 4.000 feierten ihre Heroen der rauen und schnellen Klänge knapp anderthalb Stunden lang. Vom ersten Song „Chamber the Cartridge“ an ließ sich das Publikum von der Energie der Musik und der Musiker anstecken, sang, sprang, pogte und jubelte Sänger Tim McIlrath, Gitarrist Zach Blair, Bassist Joe Principe und Schlagzeuger Brandon Barnes nahezu pausenlos zu.

Bühne frei für viel Bewegung

riseagainst110323_0383_250Um die Zuhörer für sich einzunehmen, benötigten Rise Against kein Brimborium: Vier Musiker und eine Batterie von Spots, die Bühne und Halle in meist gleißend weißes Licht tauchten, reichte aus. Viel Platz für Staffage wäre auf der fast leeren Bühne eh keiner gewesen, denn vor allem McIlrath und Blair stoben raumgreifend von vorne nach hinten, von links nach rechts. Da kamen die ersten beiden Songs der Zugabe gerade gelegen: Bei den  Akustiktiteln „Swing Life away“ und „Hero of War“ konnte das Publikum sich etwas ausruhen, um dann noch einmal alles zu geben, um vor allem bei „Ready to Fall“ lauthals und -stark mitzugröhlen.

Druck der Alben geht im verwaschenen Sound unter

riseagainst110323_0133_250An neuen Songs sparten Rise Against allerdings: vom erst am 11. März erschienenen „Endgame“  fanden lediglich drei Lieder auf die Setlist. Dafür schossen die Musiker mit sechs Songs reichlich Material vom 2006er Album „The Sufferer & the Witness“ hinaus. Den Druck, den Rise-Against-Songs auf den Alben haben, der einen beim Hören beinahe wegzureißen droht, blieb am Mittwochabend aber häufig in den Lautsprechern stecken: mit zunehmender Entfernung von der Bühne kam der Sound verwaschener, scheppernder an. Und nicht immer saßen die Gitarrenriffs und Soloeinlagen an der richtigen Stelle.

Trotz einiger Unzulänglichkeiten waren die Fans sehr zufrieden: „Das ist nicht bloß Bundesliga, sondern Europa League“, war zu vernehmen; da ist es ja nur noch ein kleiner Schritt bis in die Champions League. Die Zuschauer zufrieden zu stellen, bedeutete für die Band aber harte Plackerei: „Wir genießen jetzt einen verdammt nötigen Ruhetag“, twitterten Rise Against am Tag nach ihrem Auftritt. Gelohnt hat sie, die Plackerei für McIlrath und Co., denn „Cologne never let’s us down. Such a good time last night“, stand ebenfalls im Tweet. (Fotos: Helmut Löwe)

www.riseagainst.com

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