The Sherlocks bleiben auf „Live for the Moment“ im Irgendwo stecken

Wenn eine Band The Sherlocks heißt, dann kann eine Wortspielerei mit dem berühmten Detektiv halt einfach mal nicht ausbleiben. Ist eben so., wenn man die Steilvorlage gibt. Und genau so, wie der Ermittler Holmes mit seinem Assistenten Dr. Watson daran geht, auf die richtige Spur zu kommen, eine Lösung des Falles anzustreben, so machen sich The Sherlocks aus dem Süden Yorkshires daran, auf ihrem Debütalbum den richtigen Gitarrenpoprock abzuliefern. Allerdings läuft es beim Quartett anders als bei Holmes und Watson: „Live for the Moment“ verliert sich auf der Suche nach dem Volltreffer leider im Irgendwo, die Lösung will sich nicht offenbaren.

Dabei schlagen The Sherlocks mit dem Opener „Will you be there?“ doch genau den richtigen Weg ein, präsentieren schönen Indierock mit ausreichend Drive, einem peppigen Gitarrenlauf und genau der richtigen Melodie, um nicht als seichter Kram durchzugehen. Mit dem Titelsong geht es ähnlich weiter, das klingt auch irgendwie wavig, fast so, als hätten Big Country, Modern English oder The House of Love – man erinnere sich an das schöne „Shine on“ – Pate gestanden. Soweit, sogut. Das kann ja noch was werden, so sagt man sich als Hörer. Doch gefehlt.

Im Laufe des Albums werden die Songs immer nichtssagender, hören sich an, als wären sie alle nach dem gleichen Muster gestrickt: nette Melodie, immer schön tanzbar, Gitarre nicht zu wild aber auch keinesfalls zu seicht. Kann man so machen, machen aber unglaublich viele andere Bands auch so. Um sich von der Masse abzuheben, um sich nicht so anzuhören wie jede x-beliebige andere Gitarrenkapelle, da muss man doch in jedem Falle mehr in der Auslage haben, als das, was The Sherlocks auf „Live for the Moment“ anbieten. Ein bisschen Experimentierfreude, Songideen, welche über Standardmassenware hinausgehen – das fehlt The Sherlocks leider. So schafft es eine CD nicht, dass man diese mehr als ein- oder zweimal hört. (Foto: Presse)

„Live for the Moment“ von The Sherlocks hat 12 Songs und eine Laufzeit von 49:10 Minuten. Das Album ist erschienen auf Pias Coop/Infectious und im Vertrieb von Rough Trade.

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