Freunde klarer Genregrenzen in Sachen Gitarrenmusik seien vorgewarnt: Turbowolf aus dem britischen Bristol lassen genau diese auf ihrem neuen Album „The Free Life“ außer acht und schütteln eine Menge munter durcheinander und ziemlich auf. Ein sehr freies musikalisches Leben erwartet den Hörer, Hardrock, Alternativerock, Garage- und Noiserock mit einem Hauch von Psychedelic, Spacerock, Post-Punk, Metal und 70er-Jahre Discosoul schallt aus den Lautsprechern.
Wundert dies etwa? Sollte es nicht – denn wie kündigte Gitarrist Andy Gosh schon vor der Veröffentlichung an: „Gitarrenmusik hat sich zu einem der sichersten und vorhersehbarsten Genres entwickelt. Fade und langweilig. Und wir versuchen, die Dinge drastisch zu verändern und sie wieder interessant zu machen“. Gelungen ist dies Turbolf mit „The Free Life“ in jedem Falle. Eine Platte voller Überraschungen, voller rasanter Wendungen, voller Tempiwechsel.
Die Genrereise in einem einzigen Lied
Unterstützung haben sich Gosh, Sänger und Keyboarder Chris Georgiadis, Bassistin Lianna Lee Davies und Schlagzeuger Blake Davis auch noch dazugeholt. Mit Joe Talbot von den Rüpelrockern Idles (ebenfalls aus Bristol) schmettern sie „Capital X“ raus, Sebastian Grainger von den kanadischen Death from Above legt mit ihnen ein spacig-hardrockiges „Cheap Magic“ hin. Chantal Brown von der „Afro-Doom-Band“ Vodun verleiht dem metallischen „Very Bad“ einen Hauch Discosoul und Royal-Blood-Sänger Mike Kerr mischt munter auf dem Psychrocker „Domino“ mit.
Bock auf Post-Punk samt Indierockattitüde? Dann ist „Halfsecret“ das Ding. Treibenden Alternativerock für die Rockdisco hat „Up & Atom“ parat. Auf eine rasante Genrereise kreuz und quer durch die weite Welt des Gitarrenrocks nimmt einen der Titelsong „The Free Life“ mit – ach ja, da sind sie ja wieder, die drastischen Veränderungen, die Gosh versprochen hat, und das auch noch in einem einzigen Lied. Ach ja, eine Tour schließt sich an die Albumveröffentlichung gleich auch noch an. (Foto: Pressefoto)
Turbowolfs „The Free Life“ hat elf Titel und eine Laufzeit von 41:53 Minuten. Erscheinungsdatum des Albums, welches auf dem Label So Recordings erscheint und von Rough Trade vertrieben wird, ist der 9. März.
Anspieltipps: Halfsecret, Blackhole, The Free Life
Turbowolf live im Frühjahr 2018 in Deutschland
27.03. – Köln, MTC
28.03. – München, Strom
02.04. – Berlin, Musik & Frieden
03.04. – Hamburg, Molotow