Ja, es ist nicht wirklich toll für eine Band, ein Konzert zu geben, wenn sich nur eine handvoll Leute für den Auftritt interessiert, wenn sich gerade dreimal so viele Personen im Zuschauerraum versammeln, wie auf der Bühne stehen. Dann heißt es: Augen zu und durch. Und das Beste draus machen. Genau das haben Yes We Mystic am 23. Mai im Yard-Club dann auch gemacht, als sie das erste ihrer frühsommerlichen Konzerte des Jahres 2019 in Deutschland in Köln gaben.
Konzertfotos von Yes We Mystic im Kölner Yard-Club
Das neue und sehr gute Album „Ten seated Figures“ war gerade erst erschienen, da hieß es für das kanadische Quintett dann auch schon ab auf Konzertreise. In Europa war ganz viel England, ganz wenig Dänemark und ganz viel Deutschland angesagt. Neunmal den nördlichen Teil der Republik bereisen, dies stand beim dritten Konzerttrip Yes We Mystics nach Germany auf dem Plan. Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen – alles Bundesländer, die auf Auftritte der nicht leicht in Genres einzuordnenden Band verzichten mussten. Gut, dass dies für Köln und die 15 Konzertbesucher nicht der Fall war.
Wer nicht Bescheid weiß, der wird auch nicht enttäuscht
„Wenn ihr Freunde in Süddeutschland habt, sagt ihnen nicht Bescheid, sonst sind sie enttäuscht“, ließ Frontmann und Gitarrist Adam Fuhr vom Stapel. Zu recht, denn der mit 60 Minuten doch eher kurze Auftritt Yes We Mystics war ein wirklich sehr guter. Mit Musik, die irgendwo zwischen Art-Pop, Prog-Pop, Indie-Pop, Indie-Rock und Avantgarde pendelt.
Und mit Musikern, die gerne mal auf mehr als ein nur Instrument zurückgreifen: Keyboards, Cello, Bass und dazu Gesang – Jodi Plenert macht’s nichts aus. Ebenso wenig wie Jensen Fridfinnson, die Synthie genauso beherrscht wie Violine und Gitarre. Und neben Fuhr sowie Plenert gibt auch Keegan Steele außer als Keyboarder, Perkussionist und Mandolinenspieler als Sänger eine gute Figur ab. Drummer Kyle, der Jordon Ottenson während der Tour ersetzt, passte bestens ins Gefüge.
Konzertfotos von Yes We Mystic im Kölner Yard-Club
Trotz der personell sehr überschaubaren Szenerie geht das Kölner Konzert als ein formidables Konzert durch. Den Zuhörern hat es sehr gut gefallen, der Band hat es sehr gut gefallen. Und dem Pärchen, welches in sechs Wochen Nachwuchs erwartet, hat es auch sehr gut gefallen. Zeit für ausgiebige Plauderei zwischen Band und Besuchern war im Anschluss zu genüge. (Fotos: Helmut Löwe)
Setlist
– Italics
– The Contest of Strength
– Young Evil
– Ceilings
– Win Ben Stein’s Money
– Panthalassa
– Vanitas Waltz
– Working for the Future in the Interlake
– Felsenmeer
– Undertow
– Last known Sighting
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– Please bring me to Safety
– No Harm