Yes We Mystic

Yes We Mystic und die große Klangwand von „Ten seated Figures“

Art-Pop, Prog-Pop, Indie-Pop, Indie-Rock, Avantgarde – dies sind die Genres, die immer wieder mit den Kanadiern Yes We Mystic in Verbindung gebracht werden. Und das stimmt auch alles soweit, denn Yes We Mystic sind schwerlich in eine musikalische Schablone zu pressen. Zu bunt instrumentiert, zu schräg, zu eingängig, zu exotisch, zu kreativ, zu bombastisch ist das Ergebnis der Studioarbeit des Quintetts – auch auf dem neuen Album „Ten seated Figures“.

Schon von Beginn an, wenn die ersten Takte von „Uniform“ und dem folgenden „Young Evil“ erklingen, wird man als Hörer von einer großen Wand des Klanges, dicht und gewaltig, überrollt. Die Instrumente, sowohl jene „klassischer“ Bandinstrumentierung wie Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards als auch Violine, Mandoline, Cello, Klavier und Synthesizer, ergießen sich als großes Ganzes über einen hinweg. Und produzieren so nicht nur eine sehr kompakte Klangstruktur, nein, sich überlagernde Rhythmen verwirren das Ohr.

Nicht einfach zu erfassen das Ganze

Yes We MysticDas, was man als Hörer sonst als individuelles Instrument in Songs ausmacht, das verbindet sich hier mit den Klängen aller anderen Klankörper. Und das vor dem Hintergrund ausladend programmierter Synthiesounds. Nicht einfach zu erfassen das Ganze, vor allem auch wegen oft atonal wirkender Momente, Momente, in denen – so wie in „Panthalassa“ – mehrere Rhythmen nebeneinander zu existieren scheinen. Klar, gibt’s auch im teuflisch knallharten Djent, läuft dann unter Polyrhythmik, hört man jedoch in gemäßigterer Musik nicht so oft.

Vor der Wand der Klänge schwebt die hohe und harmonische Stimme von Adam Fuhr, die hin und wieder in Falsetthöhe vorstößt. Wer hier eine Ähnlichkeit mit Coldplays Chris Martin ausmacht, der muss sich nicht schämen – ist eben so. Da muss sich auch Fuhr nicht schämen, wenn er sich mit angenehmer Klangfarbe durch den Gesang bewegt.

Mit „Ten seated Figures“ liefern Yes We Mystic ein Album ab, welches sich schwebend zwischen indierockiger Schrägheit und poppiger Eingängigkeit bewegt. Das Album hat mit 10 Songs eine Laufzeit von 35:41 Minuten. Erschienen ist die Platte auf dem Label Devilduck und wird von Indigo vertrieben. Um sich von der musikalischen Besonderheit Yes We Mystics live zu überzeugen, ist die Tour im Frühsommer 2019 bestens geeignet.

Yes We Mystic und Alter Ego

Im Zuge des neuen Albums erschuf das Quintett ein Kunstprojekt, welches fünf weitere Bandmitglieder beinhaltet, die eine alternative Version von Yes We Mystic darstellen. Diese geben Interviews, haben eigene Fotos und treten außerdem auf – sozusagen als zweites Gesicht der Band. (Foto: Callie Lugosi)

Anspieltipps: Young Evil, Panthalassa, Vanitas Waltz

Yes We Mystic im Frühsommer live 2019 in Deutschland

23.05. – Köln, Yard Club (in der Kantine)
24.05. – Hamburg, Molotow
25.05. – Magdeburg, Moritzhof
26.05. – Langenberg, KGB – Kultur.Güter.Bahnhof
28.05. – Dresden, Ostpol
29.05. – Chemnitz, Aaltra
30.05. – Bremen, Pusdorf Studios
31.05. – Born, Kiten-Lernen.de (Sommerkonzerte)
03.06. – Berlin, Privatclub