Joe Satriani - The Elephants of Mars, Cover

„The Elephants of Mars“ von Joe Satriani schreiten erhaben

Als Gitarrenheld hat man es oft nicht leicht – als zu verspielt und zu individuell wird man gerne abgestempelt. Als Instrumentalmusiker hat man es oft auch nicht leicht – als zu wenig bandkompatibel wird man oft abgestempelt. Wie schwer muss es da wohl für einen Gitarrenhelden sein, der ausschließlich als Instrumentalmusiker unterwegs ist? Eigentlich gar nicht so schwer! Jedenfalls wenn man Joe Satriani ist. Denn der zeigt – auch auf seiner neuen Platte -, dass beides exzellent kombinierbar ist. Und das seit mittlerweile 19 Studioalben.

Ja – mit „The Elephants of Mars“ hat Satriani tatsächlich sein 19. Album an den Start gebracht. Das ist selbst für jemanden, der seit etwa 40 Jahren im Musikbusiness unterwegs ist, ein sehr ansehnliches Ergebnis. Und auch auf seinem neuesten Werk präsentiert sich Satriani in bekannt guter Form. In einer Form, die zeigt, dass es Satriani nicht darum geht, lediglich mit großartiger Spielkunst zu protzen. Sondern darum, seine Gitarrenexpertise in Songs zu packen, die von großen Harmonien, gekonntem Instrumenteneinsatz und großer melodischen Einheit zwischen Gitarre und allen anderen Instrumenten geprägt ist.

Viel Flow und ausgezeichnete Soli

Joe Satriano mit Gitarre und RucksackMit seinen Gitarrenharmonien und Melodiebögen zeigt Satriani jederzeit, dass er jene Songelemente perfekt zu gestalten weiß, welche sonst von Gesang gestaltet sind: Aus Gesangslinien macht Satriani Gitarrenlinien. So bekommen Songs wie „Sahara“ oder Night Scene“ einen unglaublichen Flow. Und damit macht er ganz viel anders als Kollegen, die das Spiel am Sechssaiter um seiner selbst willen auf die Spitze treiben und dabei außer acht lassen, dass gute Songs durch gutes Zusammenspiel aller Musiker entstehen. Keine Angst jedoch: all jene Hörer, die lange und ausgezeichnete Soli goutieren, haben ebenfalls ihren Hörspaß.

Was die Kompositionen betrifft, zeigt sich Satriani mal wieder sehr vielfältig. Er schöpft Stilelemente aus Blues, aus Progressive Rock – wenn man sich den Titelsong vor Ohren führt – aus Poprock, Funk oder aus dem Jazz. Außerdem hat er Kompositionen der Klassik oder orientalische Musikelemente im Kopf, die er die Gitarrensaiten fließen lässt. Viele jener Einflüsse kombiniert Satriani oft genug in einen einzigen Song – in „Sailing the Seas of Ganymede“ zum Beispiel. Diese Elefanten vom Mars aus der Hand Joe Satrianis trampeln nicht ungelenk drauflos, sie schreiten, und das sehr elegant, manchmal gar erhaben! (Foto: Eduardo Peña Dolhun)

„The Elephants of Mars“ von Joe Satriani hat mit 14 Songs eine Spielzeit von 66:45 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Earmusic und im Vertrieb von Edel.

Anspieltipps: Sahara, The Elephants of Mars, Night Scene, Through a Mother’s Day darkly

www.satriani.com

www.facebook.com/joesatriani

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