Gitarrist Cody Lee Ford von Soen

Soen und Molybaron holen volle Punktzahl in der Kölner Essigfabrik

Die Chance auf ein gutes Konzert ist durchaus hoch, wenn zwei sehr gute Bands, die kurz hintereinander zwei sehr gute Alben veröffentlichten, gemeinsam auf Tour gehen. Und genau solch ein gutes Konzert erlebte das Publikum in der Kölner Essigfabrik, als Soen gemeinsam mit Molybaron dort am 20. Oktober auftrat. Denn die Schweden, die jüngst das hochgelobte Album „Memorial“ vorlegten, holten sich Molybaron ins Vorprogramm. Und deren vor kurzem erschienenes „Something Ominous“ heimste kaum weniger Lob von Kritikern und Fans ein.

In aller Regelmäßigkeit veröffentlichen Soen neue Alben. Und in ebensolcher Regelmäßigkeit gehen Soen mit dem jeweils aktuellen Songmaterial auf Tour. Ein Stopp in Köln gehört jedesmal dazu. Was auch dazu gehört, ist die steigende Beliebtheit der Band, welche sich in zunehmender Größe der Auftrittsorte widerspiegelt. Diesmal, im Herbst 2023, war auf der Tour zum jüngsten Album also die Kölner Essigfabrik im rechtsrheinischen Stadtteil Deutz an der Reihe. Welche damit das bislang größte Konzert Soens in der Domstadt markierte, die 2017 erstmals dort auftraten.

Konzertfotos von Soen und Molybaron in der Essigfabrik

„Unglaubliche Show“

Sänger Joel Ekelöf von Soen

„Jedemal wenn wir nach Köln kommen, sind mehr Leute da. Das ist eine Ehre und fantastisch“. So merkte es Sänger Joel Ekelöf vor den weit über 700 Fans sehr, sehr zufrieden an. Und diese gaben ihm und der Band solches Lob mit sehr, sehr großer Begeisterung zurück. Was Soen dazu veranlasste, tags darauf auf Facebook festzustellen: „Unglaubliche Show gestern Abend in Köln, mit Sicherheit eine der besten dieser Tour!“ Kein Wunder, leisteten doch Ekelöf, Drummer Martin Lopez, die Gitarristen Cody Lee Ford sowie Lars Enok Åhlund, der auch die Keyboards bediente, sowie Bassist Oleksii Kobel erstklassige Arbeit.

Vor einer Dämmerlandschaft mit einem gewaltigen Wachturm als Bühnenhintegrund zeigten die Musiker eindrucksvoll, warum die Alben Soens stets gute und sehr gute Kritiken einfahren: Exzellente Instrumentalkunst und ausgezeichneter Gesang wurde dem Publikum zuteil. Wenn Songs, die im Studio aufwendig produziert werden, in ebensolcher Qualität auf die Bühne gelangen, dann ist dies eine wirklich starke Leistung. Das Gimmick Åhlunds, die Saiten einer Flying V mit einem Bottleneck zu spielen, passt perfekt dazu. Ebenso wie der gute Sound, den der Mixer aus der Anlage holte.

Mixer lässt Molybaron im Stich

Sänger und Gitarrist Gary Kelly von Molybaron

Wenn doch Molybaron, die vor Soen zum Zuge kamen, doch eben solch guten Sound zur Verfügung gehabt hätten. Leider ließ der Mann am Mischpult das französisch-irische Quartett klanglich im Regen stehen. Mit Misstönen wie schepperndem Schlagzeug und dröhnendem Bass musste sich die Band herumschlagen. Sehr schade, denn auf den Alben wird man als Hörer sehr wohl gewahr, dass die Musiker echte Könner am Instrument sind. Wenigstens während der Gitarrensoli des Florian Soum konnte man dann doch erkennen, wie gut die Protagonisten wirklich sind, die auf der Bühne am Werke waren.

Konzertfotos von Soen und Molybaron in der Essigfabrik

Sänger und Gitarrist Gary Kelly ließ sich allerdings nicht anmerken, dass den sonst sehr druckvollen Songs Molybarons in Köln live der Druck fehlte. Immer wieder suchte er die Kommunikation mit dem Publikum. So und dank ordentlicher Lichtverhältnisse – welche Vorbands ja hin und wieder auch schon mal abgeht – konnten die Fans das Konzert der Alternative-Metaller als Erfolg verbuchen. Die Band zumindest tat dies: „Köln! Wir hatten eine wunderbare Zeit! Ihr wart absolut unglaublich.“ Ein alles in allem sehr gelungener Konzertabend in der Essigfabrik; volle Punktzahl! (Fotos: Helmut Löwe)

Setlist Soen

– Sincere
– Martyrs
– Savia
– Memorial
– Lascivious
– Unbreakable
– Deceiver
– Ideate
– Monarch
– Fortress
– Illusion
– Modesty
– Lotus
—————
– Antagonist
– Jinn
– Lunacy
– Violence

Setlist Molybaron

– Something Ominous
– Set Alight
– Twenty Four Hours
– Animals
– Something for the Pain
– Breakdown
– Lucifer
– Vampires
– Incognito

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