Der Indie-Pop der Beachheads macht einfach mal Spaß

Wilde Metaller können auch Pop, können nicht nur Getöse sondern auch munter-melodisch. Wer’s nicht glaubt, sollte sich einfach mal die Beachheads und deren gleichnamiges Debütalbum antun. Denn darauf widmen sich die beiden Kvelertak-Mitglieder Vidar Landa (Gitarre) und Marvin Nygaard (Bass) mit ihren zwei Kumpels, dem Sänger Børild Haughom und dem Schlagzeuger Espen Kvaløy, astreinem Indie-Pop mit Einsprengseln von Surfpop, Garagepop und ein bisschen Punk.

Ihr erstes Lebenszeichen erblickte die Band im Kvelertak-Tourbus, als Vidar und Marvin auf die Idee kamen, doch mal ein bisschen was anderes zu machen, irgendwas mit Fuzz-Gitarren, dynamischen Drums und schönen Melodien. Eine Art Freizeitspaß also. Was daraus wurde, nachdem die zwei Mitmusiker dazustießen und man außer einigen Demos keine größeren Pläne hatte, als womöglich irgendwann mal eine Platte aufzunehmen, kann man sich nun anhören. Wenn so was aus einer Freizeitbeschäftigung wird, was die Beachheads vorlegen, dann Hut ab. Bei Bands, die wesentlich mehr im Sinne haben, kommt oft deutlich weniger heraus.

Gute Laune von Anfang an

Wer die Lemonheads goutiert, Hüsker Dü und Bob Mould etwas abgewinnen kann, The Wedding Present gut findet und sich darüber hinaus daran erfreut, wenn melodischer Punk ertönt und Garage-Rock und Surfsound zu hören ist, der kann bedenkenlos zugreifen. Sofort von Beginn an, wenn „Moment of Thruth“ als Opener loslegt, kommt irgendwie gute Laune auf, gute Laune, welche sich bis zum Schluss des Albums hin nicht verliert. Das ist Musik, die nicht deswegen punktet, weil sie wunderbar ausgeklügelt ist, elaborierte Kompositionen aufweist, sondern ganz einfach mal Spaß macht.

Wenn superbekannte Popstars so was in klinisch reiner Produktion ablieferten, dann sprächen wohl viele bei so manchem Titel, sei es „Your Highness“, „Una“ oder „Treasure Chest“, vom kommenden Sommerhit des Jahres. Aber zum Glück hat das Songmaterial den Charme unprätentiös gefertigter Aufnahmen; in etwa so wie eine urige und gemütliche Blockhütte, die einem wesentlich mehr am Herzen liegt als eine überkandidelte Bonzenvilla. Und die genau deswegen das Herz des Käufers gewinnt. (Foto: Arne Bru Haug)

Das Debütalbum der Beachheads hat zwölf Songs und eine Laufzeit von 34:43 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Fysisk Format und im Vertrieb von Cargo Records.

Anspieltipps: Break me down, Una, Monologues

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