Grave Pleasures servieren auf „Motherblood“ muntere Morbidität

Ein Hauch Deathrock gepaart mit Gothicwaverock, ein Hauch Düsternis, ordentliche Gitarrenriffs und treibender Rhythmus sowie genau so viel Melodie und poprockige Elemente, dass der „Normalhörer“ nicht erschreckt wird. Damit machen’s Grave Pleasures auf ihrem aktuellen Album „Motherblood“. Wenn einen das Cover mit vielarmiger blauen Göttin Kali, einem Toten samt Skelettknochen auch ein wenig an einige der Mastodon-Plattencover erinnert, so hat der musikalische Output der Grave Pleasures mit Progmetal doch herzlich wenig zu tun.

Mit ausgefuchsten Kompositionen, langen Songs mit vielen Wendungen halten sich die Finnen um Sänger Matt McNerney gar nicht erst auf. Airplaytaugliche dreieinhalb bis vier Minuten lang sind die Titel der vom Label Century Media Records als „apocalyptic post punk band“ bezeichneten Truppe. Und die düster-beschwörend klingende Baritonstimme McNerneys ist es, die Songs wie „Doomsday Rainbows“; „Joy through Death“, „Laughing Abyss“ oder „Haunted Afterlife“ über die morbiden Texte hinaus Finsternis verpasst.

Verzicht auf ausgefuchste Kompositionen

Wer sich an Bands wie Fields of the Nephilim, Red Lorry Yellow Lorry, Type O Negative oder Apoptygma Berzerk erfreut, liegt auch mit dem Kauf von „Motherblood“ auf der sicheren Seite. Man darf sich jedoch nicht beklagen, wenn mit fortgeschrittener Spielzeit ein wenig Eintönigkeit das Ruder übernimmt. Denn der Verzicht der Finnen auf die ausgefuchsten Kompositionen und überraschenden musikalischen Wendungen führt eben genau dazu. Dennoch eine recht munter-melodische Morbidität, die uns Grave Pleasures servieren. (Foto: Presse/Anton Coene)

Grave Pleasures‘ Album „Motherblood“ hat 10 Songs und kommt auf eine Laufzeit von 36:50 Minuten. Erschienen ist das Album bei Century Media Records und wird von Sony vertrieben.

Anspieltipps: Doomsday Rainbows, Joy through Death, Mind Intruder, Falling for an Atom Bomb

gravepleasures.tumblr.com

www.facebook.com/gravepleasvres