Wow, das ist selbst für Kraftwerkverhältnisse eine echt galaktische Nummer: Während ihres Auftrittes am 20. Juli auf dem Jazz-Open-Festival auf dem Stuttgarter Schlossplatz holten sich die Düsseldorfer Elektronikpioniere einen ganz besonderen Gast auf die Bühne: den deutschen Astronauten und baldigen Kommandanten der internationalen Raumstation ISS, Alexander Gerst. Und das nicht so wie andere Bands es machen würden – das wäre ja gar nicht möglich gewesen. Denn Gerst schwebt an Bord der ISS durch den Weltraum. Also schalteten Kraftwerk einfach hinauf ins All und holten Gerst live auf die Leinwand.
„Guten Abend Kraftwerk. Guten Abend Stuttgart“ begrüßte Gerst aus einer Höhe von 400 Kilometern über der Erde um 21:55 Uhr die Band und 7.500 Zuschauer. Diese gerieten ob des unglaublichen Ereignisses komplett aus dem Häuschen. „Die ISS ist eine Mensch-Maschine. Sie ist die komplexeste und wertvollste Maschine, die die Menschheit je gebaut hat“, wandte sich Gerst an die Zuhörer. „Astro-Alex“, wie Gerst oft genannt wird, berichtete kurz aber schwärmerisch vom Tun und Handeln an Bord des „Außenpostens der Menschheit“.
„Lass uns zusammen Zukunftsmusik machen“, rief Kraftwerk-Urmitglied Ralf Hütter Gerst zu, welcher sich science-fiction-gerecht in ein Captain-Future-Shirt gekleidet hatte. Zusammen mit den vier Kraftwerkern intonierte Gerst dann auf einem mit virtuellen Synthesizern konfigurierten Tablet, den er zu diesem Zweck mit an Bord der ISS genommen hatte, eine spezielle Version des Songs „Spacelab“ vom Kraftwerk-Album „Die Mensch-Maschine“ von 1978. Was für ein unglaubliches Konzerterlebnis! (Bild: Screenshot ESA-Video)