Zebrahead, Brain Invaders

Zebraheads „Brain Invaders“ ist munter-punkiges Genrehopping

Zebrahead sind mit einer neuen Scheibe am Start. „Brain Invaders“ heißt Studioalbum Nummer dreizehn in der Bandhistorie. Und auf diesem bleiben sich die US-Amerikaner im Stil – wenn man das Verflechten mehrere Genres als Zebrahead-Stil definieren möchte – ohne großes Wenn und Aber treu. Zu Gehör kommt eine muntere Mischung Punks mit Anleihen aus Hardcore, Ska, Rap, Crossover, Metal, Pop-Punk sowie einigen wenigen Einsprenklern „artfremder“ Musik.

Mit dem Opener „When both Sides suck, We’re all Winners“ gibt es gleich mal eine schwungvolle im Hardcore angesiedelte Volldampfnummer. Kann man ein Album einer im weiten Feld des Punks beheimateten Band wohl besser beginnen? Nein, nicht wirklich. Nummer zwei wirbelt auf schmissige Art melodischen Hardcore, Pop-Punk und HipHop durcheinander, Nummer drei legt viel Wert auf Skatepunkattitüde mit einem Hoch auf gute Freunde, selbst wenn es heißt „All my Friends are Nobodies“.

Ska mit Bläsereinsatz bekommt der Hörer auf „You don’t know anything about Me“, irgendwie kommt bei so was reichlich Fröhlichkeit auf, man denkt an stimmungsvollen Pogo im Moshpit vor der Bühne. Wer einen Hauch Reggae vermisst, der bekommt den auf „Chasing the Sun“ serviert; allerdings nicht zuviel, denn Ska, Metal, Alternativepunk und Rap wollen Zebrahead ja auch noch unterbringen.

Und schnell wieder weg von Standardware

ZebraheadLeider legt das Quintett anschließend einen wenig erbauenden Schwenk in Richtung Highschoolpoppunk hin: „Titel wie „Party on the Dancefloor“ oder „Do your Worst“ glänzen eher durch Mittelmaß von Teeniebands denn durch cooles Songwriting etablierter Musiker. Man sieht, auch wenn Bands schon einige Jahre auf dem Buckel haben, kann jugendliche Unbedarftheit durchdringen. Wie gut, dass „Up in Smoke“ dann wieder genügend Schräges mitbringt, um weg von der profanen Standardware zu kommen.

„Ichi Ni San Chi“ gibt dann wieder voll auf die Fresse – eine schöne Metalhardcorenummer schallt uns da entgegen. Und „Take a deep Breath and go fuck yourself“ bringt einen Hauch von Eminem mit. Sehr gekonnt verwirbeln Zebrahead in den ersten Sekunden von „Better living through Chemistry“ Swing, Bigbeat, Rap und Alternativerock, ein großer Spaß für Musikfans mit vielen Geschmäckern. Wenn „Bullet on the Brain“mit einer fetten Crossover-Packung melodischen Hardcores und Raps Auf Wiedersehen sagt, dann freut sich der Hörer und lässt sich gerne von den Klängen Zebraheads ins Gehirn eindringen. (Foto: Tobias Sutter)

„Brain Invaders“ von Zebrahead hat 14 Songs mit einer Laufzeit von 44:16 Minuten. Das Album erscheint auf MFZB Records und landet bei Soulfood im Vertrieb.

Anspieltipps: You don’t know anything about Me , When both Sides suck We’re all Winners, Better living through Chemistry

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