Scarlet Rebels - Show your Colours

Scarlet Rebels rocken auf „Show your Colours“ cool aber unrebellisch

Die scharlachroten Rebellen aus Wales zeigen uns ihre Farben, das heißt, sie bekennen Farbe. Sie bekennen Farbe zu melodischem Hard- und Heavyrock mit einigen Metal- und Popanleihen. Tja, und genau das machen die Scarlet Rebels auf ihrem Debütalbum „Show your Colours“ sehr ordentlich. Na gut, Debütalbum stimmt nur näherungsweise, denn die Scarlet Rebels basieren auf dem Rumpf der Band V0iD, und diese veröffentlichte bereits drei Scheiben. Egal – jetzt sind die Rebellen angesagt.

Das, was Sänger uns Gitarrist Wayne Doyle, die beiden Gitarristen Chris Jones und Josh Townshend , Bassist Wayne „Pricey“ Esmonde sowie Drummer Gary Doyle abliefern, ist ziemlich eingängiger Heavy Rock. Heavy Rock, der auf der einen Seite genug Schmiss an den Tag legt, um nicht als profaner Chart- und Stadionrock durchzugehen, auf der anderen Seite so melodisch ist, dass er nicht nur für Hörer von härterem Kaliber geeignet ist.

Wer sich an Slash feat. Myles Kennedy und The Conspirators und deren „World on Fire“ ergötzt, wer ab und an Alter Bridge, AC/DC, Extreme, Black Stone Cherry und Kollegen auf dem Plattenteller hat, der darf sich „Show your Colours“ ruhig mal antun. Zumindest werden ihm so einige Einflüsse auffallen – so wie die Slashs auf „You take my breath away“, AC/DCs auf „Save Me“ oder Bon Jovis härterer Seite auf „Part of me“. Ja, da muss man schon mal ein Auge zudrücken, wenn einem der ein oder andere Kompositionssplitter bekannt vorkommt.

Der rebellische Geist fehlt

Scarlet RebelsDoch können die Scarlet Rebels nicht nur gut klassischen Hardrock wiedergeben, sondern mit reichlich eigenen Ideen und eigener Spielkunst punkten. Und mit dem guten Gesang von Doyle. Wie zum Beispiel auf „Head’s in the Ground“, auf dem das Quintett, das mit Josh den Neffen von Rockikone Pete Townshend an Bord hat, eine sehr selten gehörte Talkbox zum gekonnten Einsatz bringt. Auch die beiden Balladen „Heal“ und „Blinded by the Pain“ zeigen Einfallsreichtum und Können.

O.k. – bei „Returning Light“ klappt’s nicht ganz so gut. Ebenso wie bei den beiden Bonustiteln „Losing End“ und „Radio Song“ – wenn die Songs fehlten, wäre das Album in keiner Weise auch nur einen Hauch schlechter. „Mit Show your Colours“ liefern die Scarlet Rebels eine erfrischende Platte ab, der es an manchen Stellen jedoch etwas an Abwechslung und vor allem an rebellischem Geist fehlt.

Scarlet Rebels Debütalbum „Show your Colours“ hat zwölf Titel plus zwei vernachlässigbare Bonussongs auf der digitalen Veröffentlichung und kommt damit auf eine Spielzeit von 53:12 Minuten. Die Platte ist erschienen (VÖ am 9. August) auf dem Label Rock of Angels Records und im Vertrieb von Soulfood. (Bandfoto: Pressefoto)

Anspieltipps: No one else to blame, Head’s in the Ground, Shattered Dreams

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