Cover von Pearl Jams Album "Dark Matter"

Pearl Jams „Dark Matter“, ein ziemlich solides Studiowerk

„Ich bekomme eine Gänsehaut, weil ich so gute Erinnerungen habe. Ohne zu übertreiben, ich denke, das ist unsere beste Arbeit.“ So sagt Eddie Vedder übers neue und zwölfte Studioalbum Pearl Jams. Tja, dem muss leider widersprochen werden. Denn mit „Dark Matter“ haben die Grungeikonen keineswegs ihr bestes Album hingelegt. Die beste Arbeit leisteten Pearl Jam nämlich direkt zu Beginn ihrer mittlerweile über drei Dekaden andauernden und sehr erfolgreichen Karriere.

War denn nicht „Ten“ eines der besten jemals veröffentlichten Debütalben einer Rockband überhaupt? Und davon ist „Dark Matter“ nun mal weit entfernt, egal, wie der Frontmann es auch selbst sieht. Allerdings: ein schlechtes Album, wie manch eine Kritik verlauten lässt, ist „Dark Matter“ eben auch nicht. Die Platte geht sehr wohl als sehr ordentliches Rockalbum einer sehr ordentlichen Rockband mit einem Ruf einer Musiklegende durch.

Auf die Kacke gehauen

Dass Vedder, die Gitarristen Mike McCready und Stone Gossard, Bassist Jeff Ament und Schlagzeuger Matt Cameron auf die Kacke hauen können, wird deutlich mit „Sacred of Fear“, „React, respond“ oder dem Titelsong „Dark Matter“. Da lassen sie es ordentlich krachen. Zu bekannter Größe finden Pearl Jam zum Beispiel auf „Upper Hand“, das sich vom langsamen Beginn peu à peu steigert und letzlich in einer Art Gitarrenrausch kulminiert. So liebt man die Jungs aus Seattle.

Das folgende „Waiting for Stevie“ hat nicht nur fast die gleiche lange Spieldauer, es weist auch ähnlichen Charakter auf. Allerdings mit einem Ende, welches sich gemach geriert. Kurz und krawallig ist dagegen „Running“, offenbart jedoch auch eine gewisse Beliebigkeit. Ebenso „Something Special“, welches im Widerspruch zum Titel leider nichts Besonderes, sondern Durchschnittliches ist. So wie eine Bundesligamannschaft, die am Ende der Saison irgendwo im recht spannungslosen Tabellenmittelfeld rangiert.

„Setting Sun“ rück einiges gerade

Na, zum Glück haben Pearl Jam zum Ende noch „Setting Sun“ parat – und das weiß sehr wohl einiges wieder geradezurücken. Alles in allem haben Pearl Jam mit „Dark Matter“ dann doch ein ziemlich solides Studiowerk in ihrem umfangreichen Plattenportfolio vorgelegt. Keine Offenbarung, aber beileibe auch nicht nur ein Lückenfüller. (Foto: Danny Clinch)

„Dark Matter“ von Pearl Jam hat mit elf Songs eine Laufzeit von 48:32 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Monkeywrench-Republic und im Vertrieb von Universal Music.

Anspieltipps: Sacred of Fear, Dark Matter, Upper Hand, Setting Sun

pearljam.com

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