Das Cover des Debütalbums von Spiritual Cramp

Spiritual Cramp überraschen und überzeugen mit ihrem Debütalbum

Mit Dubsounds geht es los, und man baut darauf, dass knackige Reggae- oder Dancehallsounds folgen. Doch nach etwa 30 Sekunden geht „Blowback“ komplett in eine andere Richtung: flotter und tanzbodenlastiger Indie- und Alternativerock folgt, der reichlich Wave und Punk im Blut hat. Und dann noch der schnoddrige Gesang. Man wähnt sich in Gefilden einer postpunkorientierten britischen Gitarrenband. Einer guten.

Doch hoppla: wenn man sich im Zuge der Recherche mit dem Namen der Band – mit Spriritual Cramp – beschäftigt, dann erfährt man, dass das Sextett mit den tollen Tunes aus San Francisco in der Bay Area kommt. Wow – das sind keine Briten, sondern US-Amerikaner, die hier in bester britischer Alternativrocktradition vom Hocker reißen? Na, das ist ja mal ein Ding! Und das mit dem Opener „Blowback“ ist noch lange nicht alles, was Spiritual Cramp in begeisternder Manier vorlegen.

Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag hauen Sänger Michael Bingham, die Gitarristen Jacob Breeze und Nate Punty, Bassist Michael Fenton, Drummer Julian Smith und Perkussionist Jose Luna im Abstand von zweieinhalb Minuten einen Knaller nach dem anderen raus. Ob „Talking on the Internet“, ob „Better off this Way“, ob „Addict“: da ist nahezu alles auf dem Album starke Mucke für prall gefüllte Indiediscos, in denen auf der Tanzfläche die Post abgeht.

Die Mitglieder der Band Spiritual Cramp vor einer blauen Wand

Und warum klingen Spritual Cramp denn nun so, wie sie klingen? Wenn man sich die Einflüsse ansieht, die Sänger Michael Bingham aufzählt, dann weiß man es ruckzuck: „Wir lieben The Clash, Talking Heads, Undertones, Cock Sparrer, Happy Mondays, The Business, The Stone Roses. Eine wirklich gemischte Tüte, aber wir versuchen, das alles geschmackvoll in unseren eigenen Sound zu mischen.“ So sagt Bingham es in einem Interview mit dem Hardcorefanzine Today Forever. Und besser kann man es kaum zusammenfassen.

Gesucht? Gefunden!

Na gut – hin und wieder haben dann auch schon mal die Klänge der Poprockmusik das Heft etwas fester in der Hand: „Herbert’s on Holiday“ zum Beispiel weckt Erinnerungen an „Shine on“ von House of Love. Allerdings tauchen solche Elemente nur sporadisch auf. Wer echt munteren alternativen und tanzbaren Rock mit der Seele des Punks und des Postpunks für seinen Musikalltag sucht, der hat mit dem überzeugenden Debüt Spiritual Cramps genau das gefunden. (Foto: Carlos Gonzalez)

Das Debütalbum von Spiritual Cramp hat mit zehn Songs eine Spielzeit von 26:07 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Blue Grape Music und wird vertrieben von The Orchard.

Anspieltipps: Blowback, Slick Rick, Talking on the Internet, Can I borrow your Lighter

spiritualcramp.com

spiritualcramp.bandcamp.com

www.facebook.com/spiritualcramptv

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