Cover des Albums Nu Delhi von Bloodywood

Bloodywood machen auf „Nu Delhi“ viel Krawall

Wer auf einem der Konzerte Bloodywoods im Frühjahr 2025 war, der kannte bereits die Hälfte der Songs des neuen Albums „Nu Delhi“ schon vor dessen Veröffentlichung am 21. März. Zum einen die Vorabsingles „Nu Delhi“, „Tadka“ und „Bekhauf“ (die Zusammenarbeit mit der Kawaii-Metaltruppe Babymetal) sowie den Albumaufmacher „Halla Bol“, den Bloodywood auf ihre Setlist gepackt hatten. Da stellt sich nun also nur noch die Frage, wie ist „Halla Bol“ in Studioversion und was können die anderen vier Titel?

Konzertbericht: Bloodywood blasen in Köln den Karnevalsblues weg

„Halla Bol“ ist auf dem Album ebenso druckvoll und gewaltig, wie Bloodywood es live unters Publikum feuerten. Gewaltiger Gitarren- und Schlagzeugwums, derber englischer Rap von Raoul Kerr und ebenso derber Gesang mit Growls in Hindi und Punjabi von Jayant Bhadula sind die Ingredienzien des Songs. Dazu indische Folklore mit Dhol, Saiteninstrument und Flöte, die in dem Metalumfeld allerdings leicht ins Hintertreffen geraten. In dem Stil machen Bloodywood munter weiter, die Songs haben verdammt viel Energie und Wucht.

Gerne mehr indische Klänge

Das Manko von Bloodywoods Punjabi-Metals auf dem Nachfolger von „Rakshahk“ allerdings ist, dass die exotische Mischung von Metal mit indischer Folklore die Klänge vom Subkontinent meist in die zweite Reihe verweist. Erst zur Hälfte des Albums stellt sich das Gefühl ein, dass die Inder aus New Delhi sich mehr auf die Musik, die Klänge und die Instrumente ihrer Heimat besinnen. Am mächtigen Rap-Metal mangelt es dagegen an keiner Stelle. Es wäre kein schlechter Schachzug gewesen, auch auf „Nu Delhi“ noch mehr auf das Alleinstellungsmerkmal, den USP Punjabi-Metal zu setzen und Dhol, Flöte sowie der einsaitigen Tumbi mehr Raum zu geben.

Textlich lassen Bloodywood keinesfalls nach. Noch immer spielen Themen wie Sozialkritik, Ungerechtigkeit, Auflehnen gegen Unterdrückung und Diskriminierung eine sehr große Rolle. Auch die Liebe lassen Bloodywood nicht unerwähnt: die Liebe zu ihrer Heimatstadt („Nu Delhi“) und die Liebe zur gewürzreichen und geschmacklich beeindruckenden indischen Küche ihres Heimatlandes („Tadka“). Außerdem scheinen die Punjabi-Metaller viel Würze auch in der Kürze zu sehen: So wie die Konzerte der Tour mit gut 60 Minuten recht kurz waren, so ist die Laufzeit des Albums mit gut 33 Minuten sehr überschaubar. Hörenswert ist die Platte aber allemal. (Foto: Presse)

Fotos von Bloodywood in der Kölner Live Music Hall

„Nu Delhi“ von Bloodywood hat mit acht Songs eine Spielzeit von 33:12 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Fearless Records und wird vertrieben von Concord Records sowie Universal Music.

Anspieltipps: Halla Bol, Kismat, Nu Delhi

www.bloodywood.net

www.facebook.com/bloodywood.delhi

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