Angelala und Schwan – „Das Pack“ packt’s mit seinem Debüt

daspack_250x165Die beiden heißen Flozze und Pensen. Flozze spielt Schlagzeug und singt, Pensen, der bei den Monsters of Liedermaching mitmischt, ist verantwortlich für Gitarre, Bass und singt noch etwas mehr. Und zusammen hauen sie als „Das Pack“ auf die Rockpauke. Wie kräftig, das wird auf dem selbstbetitelten Debütalbum deutlich, auf dem die Hamburger Jungs hin und her, kreuz und quer durch die wilde, weite Welt des Rock cruisen und dessen Spielarten sie immer wieder aufs neue ausloten.

Zum Interview mit Flozze und Pensen alias Das Pack

Da geht es von der Thrash-Metal-Insel über den Heavy-Rock-Highway auf die Schweinerock-Zielgerade. Nicht aber, ohne einen Abstecher hinein in Ska, Funk, Punk oder Hardcore zu machen. Und zwischendurch füllen „Das Pack“ immer wieder reichlich Nachschub aus der Singer-/Songwriter-Raffinerie in den Tank. Hört sich bunt durcheinander gewürfelt an, ist es auch. Und wirklich ganz ordentlich, denn Abwechslung ist Trumpf. Was außen vor bleibt, und was man auf dieser Scheibe auch nicht vermisst, ist chartverdächtiger Weichspülerpop mit dem ewig gleichen Rhythmuseinerlei, wie er nonstop bei den großen, bekannten Sendern aus dem Radiolautsprecher dudelt. Danke, Flozze und Pensen!

Brüllender Hardcore und Akustikgeplänkel

daspack-cd_180Der Opener „Heavy Metal Kind“ überrascht durch eine Stop’n’Go-Mixtur aus wüstem Thrash-Metal und lieblichen Klängen mit Kinderliedcharakter – in solcher Kombination ist er sehr gut getroffen, der adoleszente Nachwuchsmetaller, der zwar unter Mamas Fuchtel steht, aber wild und ungestüm sein will. Ein Klischee, aber ein gelungenes. Zum Angriff mit Schweine- und Speedrock blasen „Das Pack“ auf „Angelala“, brüllender Hardcore pfeift einem bei „Alle Menschen tot“ um die Ohren.

„Fass mir an die Füsse“ beginnt mit sanftem Akustikgeplänkel, schaukelt sich über ska- und funklastige Elemente hin um in einen Death-Metal-Ausbruch zu kumulieren. Und daraufhin die musikalische Reise vice versa anzutreten. Nomen est Omen beim finalen Titel „Ich ruh mich aus“, bei dem lediglich Akustikgitarre und Stimme die gut sieben Minuten Langsamkeit ausmachen, die an einem vorüber zu rasen scheinen.

Textlich verhält es sich, wie musikalisch: meistens auf die Zwölf. Da wird nicht lange um den heißen Brei herumgesungen, es werden keine interpretationslastigen, kunstvollen und komplexen Bilder aufgebaut. Nein, es wird frank und frei simpel drauflos gesungen. Genau über die Themen, die immer wieder gerne an Kneipentheken zu fortgeschrittener Stunde aufs Tapet kommen: Musik, Politik, Beziehungen, Gott und die Welt – den Sex nicht zu vergessen. Und der scheint eine nicht unerheblich Bedeutung für das Duo zu haben: splitternacktes Schlittschuhlaufen („Schlittschuh-Lied“), Marterpfähle aus Menschenstahl („Mein Schwan“) oder der den Schwanz stehlende Fuchs („Fass mir an die Füsse“) – muss ja auch mal drüber gesungen werden.

Die Kombination aus straighter Mucke, die auch mal laut wird – oft sogar -, und gerade heraus gesungenen Texten, die auch mal deftig werden, ist gelungen. Das passt; so packt’s „Das Pack“.

www.packrock.de

Das Pack live im März 2010:

04.03. – Bremen, Lagerhaus
05.03. – Berlin, Schokoladen
06.03. – Lüneburg, Garage
10.03. – Bielefeld, Bunker Ulmenwall
11.03. – Hildesheim, Kufa
12.03. – Frankfurt, Elfer Club
13.03. – Köln, Yardclub (Kantine)

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