Die Skandinavier sind in Sachen Musik ja durchaus mal verrückte Burschen. Ob es wüster Black Metal ist, die wilde Mixtur aus dreckigem Rock’n’Roll und Punk oder ziemlich deftiger Schweinerock – so richtig chartträchtige Musik von der Stange ist vielen Bands aus dem hohen Norden nicht wirklich geheuer. Da stößt ein Trio aus Stockholm mit seiner neuen Scheibe ins ähnliche Horn, auch mit dem ungewöhnlichen Namen: Satan Takes A Holiday nennt sich die Truppe, hat mit „Who Do You Voodoo“ im März ihr zweites Album in Deutschland veröffentlicht.
Auf der Scheibe spielen sich Fred Burman (Gesang, Gitarre), Johannes Lindsjöö (Bass) und Svante Nordström (Schlagzeug) munter drauflos durch eine schräge Mixtur aus Glamrock à la The Sweet, AC/DC-ähnlichem Hardrock oder Indierock mit Garageattitüde, so wie es deutlich erfolgreicher ihre Landsmänner von Mando Diao fabrizieren. Besonders hervor sticht der Gesang Burmans, der reichlich Gebrauch vom Vibrato macht und der Stimme immer mal wieder eine leicht andere Klangfarbe verpasst.
Wenn die Luft ausgeht
Während der ersten Songs auf der Scheibe erfreut man sich durchaus dem Dargebotenen, im Laufe der zwölf Lieder mit ihren knapp 38 Minuten Spielzeit macht sich allerdings etwas Langeweile breit. Man hat das Gefühl, dass den dreien beim Schreiben der Songs leicht die Luft ausging und die Experimentierfreude Überhand gewann, ohne jedoch zu sehr aus dem Rahmen zu fallen. Denn zu ähnlich klingt oft das Grundgerüst der Titel, stilistisch unterschiedlichste Elemten werden halt irgendwie darübergepackt.
Wer ein paar Euro übrig hat, kann sich die Scheibe gerne zulegen, als existenzieller Mangel in der Plattensammlung geht das Fehlen von „Who Do You Voodoo“ aber nicht durch. Das Album „Who Do You Voodoo“ von Satan Takes A Holiday wurde auf dem gleichnamigen Label Satan Takes A Holiday veröffentlicht. Der Deutschlandvertrieb läuft über Rough Trade. Die Platte mit zwölf Songs hat eine Laufzeit von 37:52 Minuten.
Anspieltipps: Candy in Mouth, Destroyer