„Weightless“ von Aeges ist absolut kein Leichtgewicht

Warum sich Aeges dazu entschlossen haben, ihr neues Album „Weightless“, auf Deutsch „Schwerelos“, zu nennen, will nicht wirklich einleuchten. Denn die dritte Studioplatte des Quartetts aus Los Angeles ist alles andere als ein Leichtgewich, ja womöglich sogar schwerelos. „Weightless“ darf man getrost als wuchtige Scheibe bezeichnen, mit 13 Songs, welche durchaus schwer wiegen und schwer daherkommen. Von der fetten Produktion mal ganz abgesehen.

Alternative Rock ist wohl die treffende Bezeichnung des Genres, welches Aeges durchforsten. Nicht ohne, ihre Fühler in Richtung Post Rock, Stoner Rock, Grunge oder Prog Rock auszustrecken. Tja, ein Schwung Stadionrocks ist auch unverkennbar – sind die Songs doch verdammt melodisch ohne jedoch auf eine große Portion Härte und Kantigkeit zu verzichten.

Das positiv Überraschende: beim ersten Hördurchgang ist die Platte sehr gefällig, ohne bei weiteren Rotationen im CD-Laufwerk an Qualität zu verlieren. Auch nach dem zehnten Mal des Hörens ist „Weightless“ weiterhin gefällig – viele Scheiben ihrer Musikerkollegen büßen genau jene Gefälligkeit nach mehreren Durchläufen ein.

Ein Spagat, der sehr gut gelingt

Woran das liegen mag, dass Aeges darunter nicht leiden? Vielleicht daran, dass Aeges es tunlichst vermeiden, Eintönigkeit aufkommen zu lassen, mit aller Gewalt bretthart sein zu wollen, zu sehr in Richtung Charts zielen. Denn von jedem davon ist etwas vertreten. Wer genau hinhört, entdeckt in den Kompositionen Einflüsse von Tool oder Inspiration aus der Muse-Ecke. Ohren auf zum Beispiel bei „Another Wasteland“, „Better“ oder „Drying out“. Sobald man das Gefühl hat, dass es doch ein wenig zu seicht wird, bekommen Aeges sofort die Kurve und schwupps geht’s ab.

Auf „Weightless“ klingen Aeges nicht mehr ganz so ruppig, rau oder kantig wie auf dessen Vorgängeralbum „Above & down below“, dies macht aber rein gar nichts aus. Die Lieder, Melodien, die Sänger und Gitarrist Kemble Walters, Gitarrist Cory Clark, Bassist Tony Baumeister und Schlagzeuger Mike Land produzieren, schaffen jederzeit den Spagat zwischen Deftigkeit und Eingängigkeit, zwischen melodischem und hartem sowie metallisch angehauchten Rock. Eine gute Scheibe für viele Geschmäcker.

Das Album „Weightless“ von Aeges hat mit 13 Liedern eine Laufzeit von 58:52 Minuten, Die Platte ist erschienen auf dem Label Another Century und im Vertrieb von Sony.

Anspieltipps: A Reason why, Another Wasteland, Better

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