Was daran schlimm ist, einfach mit Vollgas draufloszurocken und sich mit ordentlich Dampf ins Gehör und ins Gedächtnis zu schrauben? Gar nichts! Tja, und deswegen machen Scumbag Millionaire aus dem schwedischen Göteborg genau dieses. Auf dem Debütalbum macht das Quartett nicht nur ordentlich Tempo, mit dem es sich ins Gehör schraubt, es nennt die Platte auch gleich noch so: nämlich „Speed“.
Und welcher Art Tempo ist der Speed der schwedischen Rocker? Jener Art, welche sich musikalisch irgendwo zwischen Chuck Berry und Rose Tattoo sowie Motörhead und den Ramones bewegt. Und Bands wie Danko Jones sowie die ebenfalls aus Schweden stammenden Hellacopters und Backyard Babies mit einbezieht. Man hört, da ist ’ne ganze Menge dabei.
Hochgeschwindigkeits-Rock’n’Roll als Grundkonstrukt
Der Schwerpunkt der Mucke Scumbag Millionaires liegt im Rock’n’Roll, der allerdings geschwindigkeitsmäßig mit Punk aufgepeppt wird. Also Hochgeschwindigkeits-Rock’n’Roll. Na gut, etwas Schweinerock und Hardrock ist auch mit im Temporennen. Wem beim Titel „Go! Go! Go!“ womöglich Chuck Berrys „Johnny B. Goode“ in den Sinn kommt, der hat das musikalische Grundkonstrukt der Drecksackmillionäre erfasst. „Killing Time“ ist ein ziemliches Geschwindigkeitsmonster, da schleudert der Millionärswagen mit quietschenden Reifen durch die Kurve.
Lemmy, Philthy und „Fast“ Eddie hätten an „Rolling Heavy“ sicherlich ihre wahre Freude, kaum anders hätte der Song wohl aus deren Feder als Motörhead-Triumvirat geklungen. „Got no Brain“ dagegen weist echte Hardcorequalitäten melodischer Art auf: Los, Vollgas, Stop! „Get in the Van“ als letzter Song verschleppt dann etwas das Tempo, um zum Ende hin aufzudrehen und in einem Rückkopplungsrausch zu enden. Man kann es nicht anders sagen, „Speed“ macht Spaß! (Foto: Pressefoto)
„Speed“ von Scumbag Millionaire hat elf Titel und eine Laufzeit von 32:49 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Suburban Records und wird von Soulfood vertrieben.
Anspieltipps: Go! Go! Go!, Rolling Heavy, White Flash