Da wo Slapshot draufsteht, da ist auch Slapshot drin. Genau so trifft es auf die neue Scheibe der US-Hardcoretruppe zu. Denn „Make America hate again“ gibt in bester Old-School-Hardcore-Manier ordentlich was aufs Maul. Ohne viele Gefangene zu machen, brettern sich Frontmann Jack Kelly und seine Kollegen durch elf Songs in gut 23 Minuten. Kurz und musikalisch schmerzvoll also der aktuelle Output der Bostoner.
Wie es sich für echte Hardcoremusiker gehört, wird musikalischen Sperenzchen, irgendwelchen neumodischen Genreeinflüssen oder allzuviel dynamischem Durcheinander kein Meter preisgegeben. Vom Opener „Edge Break your Neck“ an geben Slapshot nahezu ununterbrochen Vollgas. Kelly brüllt Böses böse hinaus, ein hochroter Kopf ist da wohl vorprogrammiert.
Der Topf voll Gold
Ab und an tauchen im Geschwindigkeitsrausch sogar eine nette Gitarrensoli auf, in „Alone“ oder „I got your Number“ wird es sogar richtig knifflig am Sechssaiter. Erstaunt ist man dann, wenn auf „It’s all about you“ vermeintlich das Tempo gedrosselt wird, der Bass die Führung inmitten des Händeklatschens übernimmt und noch mal ein Solo zum Vorschein kommt. Das ist dann fast schon so, als wenn man den Topf voll Gold am Ende des Regenbogens findet. Ach ja, – der mit 3:30 Minuten längste Song des Albums muss doch wohl was Besonderes aufweisen.
Doch auch ohne solch elaborierten Instumenteneinsatz ist „Make America hate Again“ eine ordentliche Hardcorenummer. Zwar nicht ein gigantischer Wurf des Musikszene, doch der Hörer bekommt genau das das, was er von Slapshot kennt und letzlich auch erwartet: Kein laues Lüftchen sondern einen satten Sturm. So wie man ihn kennt und liebt. (Foto: Pressefoto)
„Make America hate again“ hat elf Songs und eine Laufzeit von 23:28 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Bridge 9 Records und im Vertrieb von Soulfood.
Anspieltipps: Hypocrite, Alone, Cry for Help, Make America hate again