Pain of Salvation - Panther

Pain of Salvation lassen den ungewöhnlichen „Panther“ jagen

Die schwedischen Musikfreigeister Pain of Salvation lassen mit „Panther“ ihr neues Album los. Und so wie ein Panther auf Jagd geht, so gehen auch die Songs des Albums auf die Jagd: Mal schleichen sie sich leise an, dann pirschen sie durchs dichte Unterholz, machen einen gewaltigen Satz, stehen urplötzlich wieder still um dann doch brüllend ihre Beute zu reißen. Der „Panther“ von Pain of Salvation lässt auf seiner musikalischen Pirsch keine Möglichkeit der Fortbewegung und keinen Richtungswechsel sowie Hakenschlag aus.

Mit sehr viel Instrumentierung auch außerhalb des rocktypischen Universums mit Gitarre, Bass und Drums gehen Bandkopf und Pain-Of-Salvation-Mastermind Daniel Gildenlöw sowie seine Kumpels das Geschehen an. So zum Beispiel spielen digitale Klänge von Synthesizern und Keyboards auf „Accelerator“ eine dominante Rolle. Mit diffizilem polyrhythmischen Fundament taucht der Titel ganz schön tief in den Progressive-Rock-Ozean ein. „Unfuture“ ist ein gitarrenlastiges, langsam dahinkriechendes Ungeheuer; man hat das Gefühl, ein Klang-Dinosaurier schreitet mit bodenerbebenden, schweren Schritten über karges Land.

Rhythmusspektakel und lange Klavierpassagen

Wenn der „Restless Boy“ seine trip-hop-ähnliche Songspielwiese verlässt, dann tut er dies aber wirklich auf die sehr, sehr rastlose Art – es ist kein leichtes Hören, wenn überbordendes Rhythmusspektakel zwischenzeitlich das Heft in der Hand hält. Ganz anders dagegen „Wait“, welches durch lange Klavierpassagen und wenig Aufregung viel Ruhe verstrahlt. Ebenso melodiös, wenn auch auf die härtere Tour, setzt „Keen to a Fault“ auch durch viele repetitive Elemente ein gehobenes Progressive-Rock-Zeichen.

Pain of Salvation

Fettes Drumming, ordentliche Gitarrenriffs, großer Anteil an Synthieläufen sowie Rap schielen wohl ein wenig aufs Werk des im Jahr 2017 verstorbenen Chester Benningtons, Mike Shinodas und ihrer Mitmusiker als Linkin Park. Egal, ob man jene US-Alternative-Elektro-Metal-Ikonen heranziehen möchte oder nicht – mit „Panther“ ist Pain of Salvation schon ein echt starker Song gelungen.

Auf Entdeckungsreise

Das gleiche gilt für „Icon“, welches als Titel Nummer neun das Album beendet. Und sich für das Auf Wiederhören über 13 abwechslungsreiche, spannende, laute, leise und mitreißende Minuten gönnt. Mit einer bombastisch anmutenden Atmosphäre entlassen Pain of Salvation den Hörer, der sich die Platte noch viele Male antun sollte, um den vielen musikalischen Gimmicks, Drehungen und Wendungen der Kompositionen auf die Schliche zu kommen. Genug zu entdecken gibt es allemal – also, ab auf Entdeckungsreise! (Foto: Lars Ardarve)

„Panther“ von Pain of Salvation hat mit neun Songs eine Laufzeit von 53:33 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label InsideOut Music und wird von Sony Music vertrieben.

Anspieltipps: Unfuture, Wait, Panther, Icon

painofsalvation.com

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