Warum denn kein Musikprojekt aufziehen mit Kollegen, mit denen man sonst nicht unbedingt zusammenarbeitet? Machen andere doch auch! Dachte sich der ehemalige Dragonforce-Bassist Frédéric Leclercq, der zurzeit Bass bei den deutschen Thrashern Kreator und Gitarre bei den Deathern Sinsaenum spielt. Also nicht lange gefackelt und mit der ausgezeichneten japanischen Gitarristin Saki ( Mary’s Blood) Songs komponiert und nun unter dem Bandnamen Amahiru veröffentlicht.
Auf dem gleichnamigen Debütalbum sind außer den beiden der Fear-Factory- und Raven-Drummer Mike Heller, der Epica-Keayboarder Coen Janssen sowie der Sänger Archie Wilson, den man durchaus als kaum beschriebenes Blatt beschreiben darf. Dafür allerdings macht Wilson seine Sache auf dem Amahiru-Album sehr ordentlich. Er punktet mit einwandfreier, klarer und variabler Stimme, die an passender Stelle mit Aggressivität auftrumpft sowie auch vor Growling keineswegs halt macht. Im schnellen „Way out“ präsentiert Wilson all diese gesanglichen Elemente in gekonnter Art und Weise.
Etwas Grooviges und Melodisches
Und mit was gehen Amahiru auf dem Debütalbum nun kompositorisch und musikalisch ins Rennen? „Mit Amahiru wollte ich persönlich etwas Grooviges und Melodisches machen, das trotzdem noch als Metal/Hard Rock eingestuft werden kann“, sagt Leclercq. Stimmt. Stimmt sogar auffallend. Genau das, etwas Grooviges und Melodisches, was als Metal und Hardrock durchgeht, das bekommt man serviert.
Der Genrespagat, den Amahiru machen, ist recht groß. Da reicht die Spannbreite vom klassischen und melodischen Heavy Metal wie im Opener „Innocent“ über etwas belanglos anmutenden Hardrock mit AOR-Flair in „Bringing me down“ bis hin zu echt knackigen Speedmetalattacken wie „Samurai“ und gar einem Anklang progressiven Rocks und Metals im Instrumentalstück „Zombi“.
Bitte mehr Ecken und Kanten
Es sind sehr viele Elemente dabei, die Gefallen finden – so wie zum Beispiel die versierten Gitarrensoli von Saki. Oder die Dynamik, bedingt durch die Einflüsse aus verschiedenen Genres. Was aber ebenso auffällt, dieses jedoch nicht ganz so positiv, ist die sehr glatte Produktion. Ein bisschen so wie Foodfotografie mit Photoshopeinsatz, welche ein möglichst allen gefallendes Ergebnis liefern soll. Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten Amahirus gutem Debüt besser getan. (Foto: Pressefoto)
„Amahiru“, das Debütalbum von Amahiru, hat mit zwölf Songs eine Laufzeit von 56:30 Minuten. Das Album wird veröffentlicht auf dem Label EarMusic und ist im Vertrieb von Edel.
Anspieltipps: Way out, Samurai, Zombi