Soen - Imperial, Cover

Soens „Imperial“ hat viel Wucht, Emotion und einen Hauch Pathos

Puh, das wird ja wohl ein echter Brecher werden – so mag es manchem Hörer durch den Kopf gehen, wenn die ersten Takte von „Lumerian“ erklingen. Nach 30 Sekunden dann, wenn der Gesang Joel Ekelöfs einsetzt, nimmt der Song jene Wendung, welche die Kompositionen Soens auch auf dem neuen Album „Imperial“ prägen: Dynamik und genau abgestimmte Proportionen zwischen progressiver Wucht sowie metallischem Donnerhall und dem melodischen und fein ziselierten Rock einer Melange aus Pink Floyd und Dire Straits.

Ähnlichen Kalibers ist „Deceiver“, welches ebenfalls geschickt mit dem Wechselspiel von derben Metalsounds und sanften Rockmelodien arbeitet. Wenn es darum geht, sich von deutlich ruhiger und entspannterer Seite zu präsentieren, dann schicken Soen unter anderem „Illusion“ und „Fortune“ ins Rennen. Beiden wohnt deutlich größerer Keyboard- und Pianoanteil inne, sogar Streicherklänge kommen zum Einsatz. Manchmal wirkt das etwas schwülstig, gleitet allerdings nicht ins Kitschige ab.

Viel Abwechslung und Dynamik

SoenDer chillige Einstieg in „Modesty“ macht kurz glauben, es geht mit einem Trancesong aus der Elektroecke weiter – nach 15 Sekunden setzt jedoch Gitarre und Gesang ein und hievt den Titel in den balladesken Rock. Und eine Minute später biegen Soen dann doch noch auf ihren Kurs ein und es gibt etwas mehr Kawumm. Sanfter als „Antagonist“ zuvor bleibt es aber allemal – weniger ergriffen dennoch nicht: Ekelöfs Gesang hat halt einfach viel Kraft, eine große Menge Emotion und ab und an so manches Pathos.

Deutlich mehr musikalische Wucht entfaltet dann wieder „Dissident“. Der Unterbau mit Rhythmusgruppe und Gitarre schnuppert erneut fette und dicke Luft aus der Metalcoreecke, ohne jedoch sturmumtost zu werden. Man kann es drehen wie man will, auch mit dem Album „Imperial“ gelingt Soen der große Spagat zwischen kantigem Metal und sanft dahingleitendem Rock vorzüglich. Kompositorisch sind die Songs äußerst ausgereift, Gesang und Instrumente greifen passgenau ineinander und die viele Abwechslung und Dynamik in den Titeln macht das Hören immer wieder aufs Neue spannend. Wer sich dem progressiven Rock- und Metalgenre annähern möchte, der darf sich„Imperial“ von Soen gerne gönnen! (Foto: Ola Lewitschnik)

„Imperial“ von Soen hat acht Songs und eine Spielzeit von 42:06 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Silver Lining Music und wird vertrieben von Warner Music.

Anspieltipps: Lumerian, Deceiver, Antagonist, Dissident

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