The Raven Age - Cover von Exile

The Raven Age begeben sich ins ruhige „Exile“

Die Band um Frontmann Matt James und den Gitarristen George Harris – ja, den Sohn des Iron-Maiden-Bassisten Steve Harris – kennt man ja sonst eher von deftigen Heavy-Metal-Attacken mit Metalcoreanleihen. Doch The Raven Age können offensichtlich auch anders: auf die ruhige Art. Das machen die Briten auf ihrem neuen Album „Exile“ deutlich, welches Balladen mit Akustikgitarre, Streichern und Klavierspiel im Fokus hat. Und welches mit zwei Besonderheiten aufwartet.

Besonderheit eins an „Exile“: Mit neuen Kompositionen gehen The Raven Age hier sehr, sehr sparsam um. Lediglich zwei Titel haben die Briten bislang nicht veröffentlicht. Mit „No Man’s Land“ und „Wait for me“ hat die Band zwei neue durchschlagskräftige Balladen komponiert. Obwohl für Raven-Age-Verhältnisse sehr ruhig, so bringen die Musiker dennoch viel Energie rüber. Tosende Gitarrenriffs oder Double-Bass-Drums, die einen an die Wand pressen, vermisst man hier rein gar nicht.

Noch ’ne Besonderheit

Und die zweite Besonderheit: von ihren zwei Vorgängeralben „Darkness will rise“ und „Conspiracy“ haben sich The Raven Age fünf Songs geschnappt und machen aus schweren Krachern anhand neuer Instrumentierung und kompositorischer Anpassungen quasi ganz neues Material. So wird zum Beispiel aus dem metalcoregeschwängerten Schwermetaller „Grave of the Fireflies“ vom Album „Conspiracy“ ein sanftes, achtminütiges Werk namens „Fireflies“ mit spanischer Flamencogitarre, Streichern sowie mit Besen gespieltem Schlagzeug.

The Raven Age - Bandfoto.Auch das von schweren und griffigen Gitarrenriffs sowie fetten Drums geprägte „Fleur de Lis“ erfährt eine sehr gelungene Reduzierung: Durch Klavierlinien getragen erscheint „Hold high the Fleur de Lis“ fast schon wie ein ganz neuer Titel. Allerdings erkennt der Fan trotz der ruhigen Atmosphäre der Songs dann doch auf Anhieb die Hooklines des Originals. Und er tut dies bei allen fünf neu eingespielten Liedern, die ihren Ursprung einfach nicht verleugnen können und wollen.

Doch lieber Schmackes?

Wer dann doch ein wenig die Metalband The Raven Age auf dem neuen Album vermisst, der bekommt zum Schluss vier Liveversionen serviert. Diese gehen dann wie gewohnt mit Wumms und Schmackes, der einen sonst bei Konzerten von The Raven Age fast schon wegzublasen droht, ordentlich zur Sache. Alles in allem haben The Raven Age mit Exile ein sehr interessantes Album am Start, welches die Schwermetaller von einer Seite präsentiert, die man so wohl kaum erwartet hat. (Foto: Pressefoto)

„Exile“ von The Raven Age hat mit elf Songs eine Laufzeit von 60:36 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label EX1 Records und im Vertrieb von Explore1 Music Group.

www.theravenage.org

www.facebook.com/TheRavenAge

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