In dem kleinen grünen Haus ist die Stimmung gut. Klar, es sind darin ja auch Anxious zugange. Und die lassen auf ihrem Debütalbum „Little green House“ einen schönen lautstarken Schwung Alternative- und Indierock, Punk und Emo bunt durcheinander auf die Hörer los. Die fünf Highschoolfreunde, Sänger Grady Allen, die Gitarristen Dante Melucci und Ryan Savitski, Bassist Sam Allen sowie Drummer Jonny Camner präsentieren sich auf dem Album ganz und gar unprätentiös aber höchst spielfreudig und äußerst ambitioniert.
Der Opener „Your One Way Street“ mit bösem Emo-Scream mag einen glauben machen, dass da jetzt irgendwie böse Buben am Werke sind. Doch schon ab dem darauffolgenden „In April“ wird deutlich, dass Emo nur eines jener Genres ist, die Anxious beackern – die Stimme Allens verbirgt neben Zorn auch Melancholie und gleichzeitig Frohsinn. „Es war kein Ziel etwas zu kreieren, das einen bestimmen Sound oder eine bestimmte Ära perfekt reproduziert“, sagt Allen. „Es ging uns nur darum, etwas zu schaffen, das sich eindeutig nach uns anfühlt. Etwas, das ganz und gar uns entspricht.“
Es geht auch anders
Obwohl Anxious Musik machen, welche sich ihrem Selbstverständnis nach eindeutig nach ihnen anfühlt, so lässt sich eine kleine Verwandtschaft mit Hüsker Dü und der musikalischen Welt Bob Moulds nicht verleugnen. Einen sehr anderen Weg schlagen Anxious dann auf dem letzten und zudem längsten Song ein. Mit der gesanglichen Hilfe von Stella Branstool widmet sich das Quintett aus Conneticut auf recht sanfte Art dem Indiepop. Und das so gut, dass man feststellt, dass es auch anders geht, dass es im kleinen grünen Haus auch mal ohne Rock sehr schön sein kann. Ein Debüt, das Hoffnung und Erwartung auf mehr von Anxious macht. (Foto: Mitch Wojcik)
„Little green House“ von Anxious hat mit zehn Songs eine Laufzeit von 32:09 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Run For Cover Records und wird von Secretly Distribution vertrieben.
Anspieltipps: In April, Growing Up Song, Afternoon