Cover von Thundermother "Black and Gold"

Thundermother und „Black and Gold“: ordentlich rocken statt zu schwadronieren

Immer mal wieder hört man irgendwen sich darüber beschweren, dass Rockmusik durch zu wenig Diversität glänzt. Es wird sich lautstark darüber aufgeregt, dass dem Hardrockbusiness das female Empowerment abgeht. Und dass Frauen in Rockbands ja gar keine wichtige Rolle spielen. Sogar von Quote im Musikgeschäft ist die Rede, um Gleichberechtigung herbeizuführen. Meist jedoch ist dieser Furor nach kurzem medialen Aufkochen schon wieder vorbei.

Bei Thundermother sieht’s dagen ganz anders aus, wenn es um Beteiligung von Frauen im Rock’n’Roll-Zirkus geht: Die Schwedinnen schwadronieren nicht möglichst laut und öffentlichkeitswirksam über Ungerechtigkeiten, die machen einfach. Das Quartett aus Växjö in Südschweden liefert nämlich seit der Gründung im Jahre 2009 einwandfreien Hardrock ab. Und das auch auf „Black and Gold“, dem mittlerweile schon fünften Studioalbum.

Filippa Nässil an der Gitarre, Emlee Johansson an den Drums, Mona Lindgren am Bass und Sängerin Guernica Mancini beackern die gesamte Bandbreite des Genres Hardrock. Sei es vom hymnischen „The Light in the Sky“ über den Hochgeschwindigkeitsrocker „Watch out“ bis hin zum charttauglichen und leicht seichten Stadionrocker „I don’t know you“ – nahezu fast alles hat Hand und Fuß.

Bandfoto von ThundermotherDampframme und Riffattacken

Der Titelsong gar hat das Gewicht einer Dampframme – mit griffigem Gitarrensolo sowie Mitgröhlrefrain. Sogar die gute alte Talkbox kommt zum Einsatz. Wer auf Riffattacken steht, der gönne sich „Loud and free“ oder „Stratosphere“, denn beide Rock’n‘Roller gehen ziemlich deftig ab.

Sogar Balladen können Thundermother. „Hot Mess“ ist leider ein recht blasser Vertreter derselben. Wie Balladen allerdings richtig gehen, zeigen die Musikerinnen mit „Borrowed Time“: da kommen beim Hören große Rockemotionen auf. Und Sängerin Mancini kann darauf gut glänzen. Mit „Black and Gold“ haben Thundermother – von kleineren Unzulänglichkeiten mal abgesehen – ein wirklich starkes Hardrockalbum am Start.

„Black and Gold“ von Thundermother hat mit 12 Songs eine Laufzeit von 42:48 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label AFM Records und im Vertrieb von Soulfood.

Anspieltipps: Black and Gold, Watch out, Loud and free, Borrowed Time

www.thundermother.com

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