An ihren T-Shirts sollt ihr sie erkennen! Zumindest ihren Musikgeschmack. Und der wird, betrachtet man das Bandfoto von Freedom Hawk, ganz schnell offensichtlich: Rock’n’Roll in Hardrock- und Metalausformung, Doomrock und Heavy Metal – so machen es die Motörhead-, Black-Road- und Black-Sabbath-Shirts der Bandmitglieder nur allzu deutlich. Und genau solche Genres nämlich vereinen Freedom Hawk auch auf ihrem neuen und sechsten Album „Take all you can“. Und dazu noch so einige andere.
Bluesrock, Spaceroock, Heavy Rock – ach, und so manches andere aus dem weiten Rockumfeld verpacken Freedom Hawk in sehr ansprechende und außerdem abwechslungsreiche Kompositionen. Alleine schon der Titelsong des Albums punktet mit viel Finesse, dass es quasi schon für zwei Songs reichte: Anfangs regiert Uptempohardrock mit forschem Tempo, alsdann folgt ein kurzes Intermezzo, bevor Teil zwei mit reduzierter Geschwindigkeit und einem langen sowie starken Solo glänzt.
Sabbath – warum nicht?
Dass bei „Take all you can“ der Gedanke an Black Sabbath aufkommt, liegt zum einen an der Gitarrenarbeit, die Erinnerungen an „Heaven and Hell“ weckt, zum anderen an etwas deutlich Prägnanterem: T.R. Morton, der Gitarrist, der auch singt, liegt mit seiner Stimme so dermaßen nah am Gesang Ozzy Osbournes, dass Verwechslung nahe liegt. Egal – mach gar nichts, ist halt so, dass ab und an Sänger mit einem sehr ähnlichen Organ ausgestattet sind.
Während Freedom Hawk in „Take all you can“ das Tempo ab der Mitte reduzieren, ist dies bei „Seize the Day“ genau andersherum: Der langsame Beginn mit psychedelischen Rocksounds wechselt hin zu riffgetriebenem Uptempohardrock. Das folgende „Never to return“ ist ein melodischer und enorm zügig ausgespielter Rocker so ganz im Stile Rainbows am Ende der 70er Jahre. Noch etwas mehr Hardrocktempo legt „From the Inside out“ vor – da packen Freedom Hawk so richtig Pfeffer rein.
Gerne auch Blues und Psychedelic
Dass Freedom Hawk durchaus auch etwas für Blues übrig haben, machen sie mit „Skies so blue“ deutlich, da klingen ganz klar bluesige Töne durch. Ganz tief in die Psychedelic-Kiste greift das Quartett mit „Desert Song“. Für den letzten Song von „Take all you can“ haben sich die Musiker wohl von den Doors inspirieren lassen. Vor allem wohl vom Orgel- und Keyboardspiel Ray Manzareks. Mit „Take all you can“ legen Freedom Hawk erneut ein sehr starkes Album vor. Auf diesem spielen Morton, Gitarrist Brendan O’Neill, Bassist Mark Cave und Drummer Lenny Hines gekonnt die Klaviatur der verschiedenen Rockgenres der 70er Jahre. (Fotos: Pressefoto)
„Take all you can“ von Freedom Hawk hat mit neun Songs eine Laufzeit von 45:07 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Ripple Music.
Anspieltipps: Age of the Idiot, Seize the Day, From the Inside out, Skies so blue