Cover des Albums "Parasomnia" der Band Dream Theater

Dream Theater auf „Parasomnia“ mal wieder meisterlich

„Gute Freunde kann niemand trennen“ – so sang Franz Beckenbauer einst mehr schlecht als recht. An der vom Kaiser besungenen Weisheit scheint allerdings viel Wahres dran zu sein – zumindest bezogen auf Dream Theater. Denn nach jahrelange Trennung voneinander hat Gründungsmitglied und Ausnahmeschlagzeuger Mike Portnoy kurz vor Beginn der Aufnahmen zum neuen Album „Parasomnia“ wieder in den Schoß der Band gefunden.

Würde nun, da der verloren geglaubte Sohn wieder zurück ist, das Album ein unglaubliches Wunderwerk werden? Ganz so ist es nicht, aber meisterlich ist das 16. Studioalbum allemal. Womöglich mag für Dream-Theater-Fans der alten Schule „Parasomnia“ nicht den progressiven Status haben, wie sie es sich nach der Rückkehr Portnoys gewünscht haben. Andere allerdings schätzen das Album dafür, dass es an vielen Stellen mit gefällig-melodischem Metal aufwartet, hin und wieder sogar speedmetallischen und thrashigen Variationen.

Fantastische Musikhandwerker

Die Mizglieder der Band Dream Theater sitzen auf Treppenstufen

An einem allerdings werden jedoch weder Kritiker noch Liebhaber auch nur einen Hauch von Zweifel haben: auch auf „Parasomnia“ wird man gewahr, welch fantastische Musikhandwerker, Songschreiber und Komponisten in den acht Songs zugange sind. Gitarrist John Petrucci , Bassist John Myung, Keyboarder Jordan Rudess und Portnoy spielen an so vielen Stellen ihr großes Können aus, ohne sich in zu verkopftes Gefrickel zu verlieren. Und mit seinem Gesang liegt James LaBrie nicht nur eigentlich, sondern immer richtig.

Mit Abwechslung in Form einer ganzen Batterie von Tempiwechseln oder dem Fischen in anderen Gewässern, sprich Genres, geizen Dream Theater keinesfalls. Kurze Ausflüge hin zu Swing und Rock’n’Roll traditioneller Art (mit metallenem Anstrich) lassen einen zum Beispiel auf „A broken Man“ überrascht aufhorchen. Mit einem Gitarrensolo der hohen Schule und der langen Art geht das balladeske „Bend the Clock“ in die Zielgerade.

Ein starkes Stück

Die Musiker von Dream Theater sitzen auf einem Sofa und auf Stühlen

Sehr langen Atem beweist die Band und müssen die Hörer beweisen, wenn die ersten Klänge von „The Shadow Man Incident“ erklingen: erst 19 Minuten und 30 Sekunden später ist das Ende des Songs erreicht. Puh, das ist ganz schön lang – puh, das ist an keiner Stelle langweilig. So viel Abwechslung, so viel geiles Gitarrenriffing, so viel Solokunst ist wirklich ein starkes Stück. Ein würdiges Ende von „Parasomnia“. Falls Schlafstörungen – um solche geht es thematisch auf „Parasomnia“ – immer dieser Art sind, dürfen sie gerne häufig auftreten. (Fotos: Mark Maryanovich)

„Parasomnia“ von Dream Theater hat mit acht Songs eine Laufzeit von 71:20 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Inside Out Music und wird vertrieben von Sony Music.

Anspieltipps: Night Terror, A broken Man, Dead asleep, The Shadow Man Incident

dreamtheater.net

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