Richtet eure Augen – vielmehr Ohren – auf die Schweiz, wenn ihr auf der Suche nach der dunklen Seite des Post-Punks seid. Denn von dort aus betreiben The Shattered Mind Machine ihr musikalisch düster-rauhes Handwerk. Auch auf dem vierten Album der Band, auf „Achilles Heel“, gönnt uns das Winterthurer Trio eine fette Ladung wummernder, punkiger und waviger Darkness. Ganz und gar unverschnörkelt. Und stets mit Untertönen aus Garage-Psych.
Schlagzeuger Dominik Jucker lässt sich nicht auf prätentiöses Spiel ein, er widmet sich ganz einfach und unkompliziert einem stetig antreibenden Rhythmus. Der zweite Rhythmusspezialist im Bunde, Bassist Simon Hirzel, lässt den Viersaiter im typischen Post-Punk-Stil schnarren und rumpeln. Und singt auf der Tonleiter zwischen leicht melancholischem Klargesang sowie melodischen Shouts.
Kompakt und kurzweilig

Das lässt Simon Fehr reichlich Raum, seine Gitarre zwischen echt punknahen oder verzerrten Riffs, flirrend-schwebend-cleanen Melodien, fuzzigen Soli und gelegentlichen Ausflügen ins Psychedelische pendeln zu lassen. Auf diese Art penetrieren die Drei den Hörer mit durchaus dynamischen, kurzweiligen Rockern dunklen Anstrichs. Und lassen die neun Titel, abgesehen von geschickt eingestreuten Passagen anderer Tonalität, extrem kompakt klingen.
In „Achilles Heel“ hört man sich unfassbar schnell rein. Hat aber bei öfterem Hören hin und wieder den Eindruck, dass sich in der Soundarchitektur Abnutzungserscheinungen einstellen. Dies wird jedoch durch starke Refrains, cleveren Breaks und Tempowechsel sowie mitreißende Dynamik wettgemacht. Sollte The Shattered Mind Machine irgendwo eine Achillesferse haben, dann ist dies jedoch keinesfalls „Achilles Heel“. Gut gemachtes Alternativprogramm zum ESC, ihr Schweizer!
„Achilles Heel“ von The Shattered Mind Machine hat mit neun Songs eine Laufzeit von 32:46 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Schweizer Label Moonbuster Records.
Anspieltipps: Silent Protest, Loopholes, Nonsense Fighters