Cover von Unflavored von Rotten Mind

Rotten Mind und „Unflavored“ – ha, von wegen geschmacklos!

Die Dekadenwende von der 70er Jahren hin zu den 80er Jahren hat sehr gute Musik hervorgebracht: Punk, Postpunk, Wave, Waverock sowie das ein oder andere Genre dazwischen. Das wissen nicht nur jene, welche in dieser Zeit musikalisch unter anderem durch die Radioshows des legendären John Peel sozialisiert wurden. Das wissen auch Musiker jüngerer Generation. Zum Beispiel Rotten Mind aus dem schwedischen Uppsala. Die gründeten sich im Jahre 2015 und widmen sich nämlich genau den vorgenannten Genres. Auch auf ihrem aktuellen Album „Unflavored“.

Auf dem fünften Studioalbum vereinen Sänger und Gitarrist Jakob Arvidsson, Gitarrist Johan Sverredal, Bassistin Liz Panella und Schlagzeuger Victor Nordin all jene ehedem so innovativen Genres. Und sie packen noch ein wenig Alternativ- und Garagerock hinzu. So existiert mit „Unflavored“ jetzt nicht unbedingt etwas Innovatives, aber etwas dennoch wirklich sehr hörenswert Gefälliges. Euch hat es die gitarrenlastige Rockmusik der frühen 80er angetan? Dann sollte es euch Rotten Minds „Unflavored“ ebenfalls antun.

Verbeugung vor einflussreichen Jahren

Rotten Mind, BandfotoKurze Songmomente in den Titeln Rotten Minds erinnern womöglich an Songmomente bekannter Bands von vor vielen Jahren. Man darf sich nicht schämen, in „Filled with Poison“ an „Spellbound“ von Siouxsie and the Banshees aus dem Jahre 1981 erinnert zu werden. Oder anhand kurzer Takte von „Lose Lose“ das fast 45 Jahre alte „Ever Fallen in Love (With Someone You Shouldn’t’ve)“ der Punkband Buzzcokcs sofort in den Kopf zu kriegen. So etwas sind sehr schöne Verbeugungen von Rotten Mind vor musikalisch sehr einflussreichen Jahren.

Nun gut, auch wenn der ein oder anderen Hörer Wiedererkennungsmomente hat – „Unflavored“ ist weit davon entfernt, irgendein profanes Wave-Best-Of oder Post-Punk-Revival zu sein. Allenfalls der Begriff Retrospektive wäre angebracht, wenn der Operner „Inflammable“ melodisch-punkig vorprescht, wenn hektisches Schlagzeug im wavigen „Serpents Eyes“ Akzente setzt oder wenn flittrige Gitarre und wummernder Bass in „(I ain’t) one to talk to“ Postpunk und Waverock aufschnappen. Wenn man bei recht großer kompositorischer Nähe einiger Titel mal ein Auge zudrückt, dann hält man mit „Unflavored“ von Rotten Mind eine äußerst unterhaltsame Platte in der Hand. Geschmacklos ist daran gar nichts! (Foto: Pressefoto)

„Unflavored“ von Rotten Mind hat mit zwölf Songs eine Laufzeit vom 40:27 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Lövely Records.

Anspieltipps: Serpent Eyes, (I ain’t) one to talk to, Unflavored, No Dedication

rottenmind-official.bandcamp.com

www.facebook.com/rottenmindua

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