Reichlich Konzerte gaben Dream Theater anlässlich ihres 40. Bandgeburtstags: Vom Herbst 2024 bis in den Sommer 2025 hinein standen die Progressive-Metaller auf Bühnen in verschiedensten Ländern auf verschiedenen Kontinenten. Möglichkeiten, John Petrucci, John Myung, James LaBrie, Jordan Rudess und den zu Dream Theater zurückgekehrten Mike Portnoy live zu erleben, gab es zuhauf.
Konzertbericht: Dream Theater 2025 am Bonner Kunstrasen
All jene, die es nicht schafften, die Band im Konzert zu erleben, dürfen nun dank „Quarantième: Live À Paris“ einen Eindruck der Auftritte erhalten. Sowohl akustisch anhand dreier CDs als auch optisch mit zwei Blu‑rays. Auf den Scheiben sind über zweidreiviertel Stunden dream-theaterschen Bühnenschaffens gebannt. Entstanden sind die Aufnahmen am 23. November 2024 in der ausverkauften Pariser Adidas-Arena.
„Ein epischer Abend“

„Wir wussten immer, dass diese Tour unvergesslich werden würde, denn wir feierten nicht nur das 40-jährige Bestehen der Band, sondern auch die Wiedervereinigung der klassischen Besetzung. Die Begeisterung und Emotionen zwischen uns und unseren Fans bei jeder einzelnen Show waren spürbar und absolut überwältigend! Der hier in Paris festgehaltene Abend war ein epischer Abend.“ So fasst es Mike Portnoy treffend zusammen. Die Rückkehr des Ausnahmedrummers zur Band wurde von den Fans euphorisch gefeiert. Und zeigte Wirkung: Backing Vocals vom Drumset aus hielten wieder Einzug, zudem eine besondere emotionale Präsenz, welche der Band guttat.
Die Songauswahl versucht sich an einem Spagat durch die gesamte Diskografie Dream Theaters. Bei 16 Studioalben trotz extrem langer Spielzeit kein leichtes Unterfangen. Der Schwerpunkt liegt auf älteren Klassikern: Songs von „Images and Words“ (1992) und „Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory“ (1999) nehmen jeweils etwa eine halbe Stunde ein. Das nach Portnoys Rückkehr entstandene Album „Parasomnia“ ist lediglich mit „Night Terror“ vertreten. Die Ära mit Mike Mangini am Schlagzeug wird „Barstool Warrior“ und „This Is The Life“ eher verhalten gewürdigt.
Qualität in jedem Moment greifbar

Die instrumentale Seite der Band lässt – wie fast immer in den Konzerten – keinerlei Wünsche offen. John Petrucci zeigt sich mal wieder als Magier an der Gitarre, Jordan Rudess entfaltet seine Keyboard-Orkanböen mit Zurückhaltung und Präzision. Selbst John Myung ist im Mix diesmal nicht nur eine Fußnote, sondern verlässlich hörbar. Dem Schlagzeugspiel Portnoys kommt die Bedeutung zu, welche diese unbeding verdient. Auch James LaBrie liegt gesanglich fast immer richtig – nicht immer erleben Konzertbesucher, dass dies der Fall ist. Aber hier stimmt’s!
„Quarantième: Live à Paris“ ist ein langer und sehr gelungener Konzertmitschnitt, der die aktuelle Verfassung von Dream Theater ehrlich dokumentiert. Die Reunion mit Portnoy hat der Band spürbar gutgetan, die Spielfreude und die Qualität der grandiosen Musiker ist in jedem Moment greifbar. Wer die Band 2024 oder 2025 live sah und hörte, wird hier bestens an die außergewöhnliche Atmosphäre eines Dream-Theater-Konzertes erinnert. Das Album reiht sich mühelos in die Riege der starken Live-Platten der Band ein. (Fotos: Wolfe Eliot)
„Quarantième: Live À Paris“ von Dream Theater hat mit 19 Songs eine Spielzeit 2:47:05 Minuten. Das Album ist erschienen bei InsideOut Music und im Vertrieb von Sony Music.