The Skull Defekts sind was für hartgesottene Hörer

Von einer Band namens The Skull Defekts, die ihre Platte mit schwarzem Cover und wirklich seltsamen Mustern auf der Front „Dances in Dreams of the known Unknown“ nennt, erwartet man wohl eher keine Hitparadenmusik, keine Chartkracher. Und richtig, die Erwartung wird keineswegs getäuscht! Denn wenn man sich das neue Werk der Schweden mal anhört, dann wird man ganz schnell gewahr: Die Musik von The Skull Defekts ist echt nur was für hartgesottene Hörer.

Die ersten Klänge von „Patterns of Thoughts“ klingen noch etwas nach Killing Jokes „Wardance“, doch spätestens wenn die Gitarre einsetzt, ist Schluss mit Lustig: Ein Hauch von Atonalität, Minimalismus und Feedbackrausch zieht sich von da an durch die neun Songs der dritten Veröffentlichung von Daniel Fagerström, Daniel Higgs, Jean-Lous Huhta, Joachim Nordwall umd Henrik Rylander. Nicht zu vergessen der Gesang, der sich durch sanftes Knurren, düsteres Dahinhauchen und sporadischen Erzählstil immer im ungewohnt Ungewöhnlichen bewegt.

Ein akustisch anderes Land

Laut Label sind auf „Dances in Dreams of the known Unknown“ die „hörbarsten und zugänglichsten Songs von The Skull Defekts“ versammelt. Da möchte man sich doch gerne mal das weitere Songmaterial der Band antun und sich in ein akustisch  anderes Land begeben. Na gut, „The known Unknown“ ist in der Tat zugänglich, man darf sich jedoch davon nicht täuschen lassen, falls einem der Titel, zu dem es ein extraordinäres Video gibt, zuerst über den Weg läuft, respektive in die Ohren kommt.

Denn sehr herausfordernd für den gemeinen Hörer ist nahezu alles, was das Quintett darüber hinaus vorlegt. Wer sich in den dunklen Gefilden Joy Divisions wohlfühlt, kommt sicherlich auch mit The Skull Defekts recht gut zurecht. Wahrscheinlich auch mit dem knapp siebenminütigen „Cyborganization“, das mehr oder weniger einem rituellen Rhythmus eines Ureinwohnertanzes gleicht und von mantramäßiger Wiederholung des Liedtitels begleitet wird. Alles sehr gewöhnungsbedürftig, doch wenn man sich angenähert hat, verlangt es nach Wiederholung.

Die neun Songs von The Skull Defekts‘ „Dances in Dreams of the known Unknown“ haben eine Laufzeit von insgesamt 42:41 Minuten. Die Platte ist erschienen bei Thrill Jockey und im Vertrieb von Rough Trade.

Anspieltipps: It started with the Light, The known Unknown