Gomorra - Divine Judgement

Gomorra hauen mit „Divine Judgement“ straighten Metal straight aufs Ohr

Heavy Metal in Reinkultur und mit ordentlich Schmackes gibt es auf die Ohren, wenn man sich die Songs von Gomorras „Divine Judgement“ gönnt, die sich hinter dem schlimmen Cover aus den Tiefen der gezeichneten Metal-(Kla)mottenkiste verbergen. Böse und grimmig blickende Tote, welche von einer Feuersbrunst verzehrt und von glühender Lava überrollt werden, wagen es, einen verschrecken zu wollen. Na gut, wenn der alttestamentarische Gott Schwefel und Feuer auf eine sündige Stadt regnen lässt, dann haben deren Bewohner verdammt noch mal nichts zu lachen. Tod und Verderben eben.

Zum großen Glück jedoch ist der musikalische Output der Schweizer, die einst unter dem Namen Gonoreas tätig waren, um Längen besser als der optische Fehltritt. Das Quintett um Sänger Jonas Ambühl sowie die beiden Gitarristen Damir Eskic und Dominic Blum liefert sehr straighten Metal aus der Power- und Thrashecke. Vorrangig punkten Gomorra durch Geschwindigkeitssongs, welche mit melodischem Riffing und coolen – sogar zweistimmigen – Soli glänzen. Das ist wahre Freude für jeden Headbanger.

Gitarrensoli, die ins Schwarze treffen

GomorraNach einem kurzen Intro geben Gomorra mit dem gleichnamigen Titel jene satte und schwungvolle Richtung vor, welche sie bis auf wenige Schlenker bis zum Schluss hin nicht mehr verlassen. Der Vorteil, die Schiene des Powermetal mit Wumms beizubehalten, ist aber gleichzeitig der Nachteil: Wenig abwechslungsreich ist das göttliche Urteil. Nur hin und wieder, so wie bei „Flames of Death“ mit ungewöhnlichen und gekonnten Gitarrenläufen oder wie in „Children of the Land“ mit Tempoänderung klingt’s leicht anders. Mit seiner Stimme pendelt Ambühl zwischen tiefen Passagen und hohen Tönen, zwischen melodisch-freundlichem und bösem Gesang. Die hier gebotene Vokalvariation ist allerdings nicht immer ganz mustergültig.

Die Soli der Gitarristen dagegen treffen fast immer ins Schwarze – hin und wieder scheint es, als wenn Eskic und Blum dem früheren Judas-Priest-Gitarrenduo Downing/Tipton den Rang ablaufen wollten. Was die beiden an den sechs Saiten leisten, ist wirklich eine sehr gekonnte Nummer. Wer auf melodischen Uptempometal steht, bei dem es ohne Schnickschnack aufs Ohr gibt, der liegt mit Gomorras „Divine Judgement“ auf der absolut sicheren Seite. (Foto: Pressefoto)

„Divine Judgement“ von Gomorra hat mit elf Songs (einschließlich des Intros) eine Laufzeit von 42:46 Minuten. Das Album ist erschienen bei Noble Demon und wird von Soulfood vertrieben.

Anspieltipps: Flames of Death, Hope for the Righteous, Cleansing Fire

www.facebook.com/gomorraband

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