Vulkan - Technatura Cover

Vulkan bieten auf Technatura tolle musikalische Variation

Sind Schweden experimentierfreudig? Wer das Vorgehen der Menschen in der Heimat von Pippi Langstrumpf während der Coronapandemie verfolgt, der muss dies feststellen. Die Untertanen von König Carl XVI. Gustaf machen so einiges anders als andere. Und anders machen es auch die Musiker von Vulkan. Die Band aus Karlstad probiert nämlich so einiges aus, was andere nicht machen würden.

Heavy Progressive Rock nennt das Quintett die Klänge, welche uns auf dem neuen Album „Technatura“ entgegenschallen. Richtig ist das, mäandrieren die Songs von Vulkan doch irgendwo zwischen der Musik der Neal Morse Band, Karnivool und Wheel. Satte und treibende Gitarrenriffs schieben Songs an, klassische Instrumente wie Cello, Violine, Querflöte oder Klavier setzen wenig böse klingende Kontrapunkte.

Auffällige musikalische Gegensätze

In „This visual Hex“ stellt sich zum Beispiel eine sanfte Querflöte den wuchtigen Metalgitarren entgegen. Klaviertasten gehen in „Redemption Simulations“ ein Duell mit Gitarrensaiten ein. Das Zusammenspiel lässt jeweils zu, dass aus dem heavy wirklich ein progressiver Rock wird. Noch auffälliger wird der Gegensatz der instrumentierung auf „Bewildering Conception Of Truth“, wenn Celli und Violinen ruhige Atmosphäre verbreiten.

Wenn Vulkan über ihr neues Album sagen, dass dies „unsere neue moderne Landschaft der Verschmelzung von Technologie und Natur“ sei, dann wird dies wohl sehr deutlich in „Klagans Snara“. Ein Hauch Kehlkopfgesang mischt sich unter sehr ursprünglich klingende Musik – als wenn ein Krieger früherer Jahrhunderte durch nordische Urwälder pirscht.

Musikalische und sprachliche Variation

VulkanSo wie die norwegischen Kollegen Kvelertak üblicherweise in ihrer Landessprache singen, so verlassen sich auch Vulkan nicht allein auf die Universalsprache Englisch, sondern haben mit „Rekviem“ oder „Spökskepp“ Songs mit schwedischem Text am Start. Musikalisch schwimmen die Musiker mit den Titeln allerdings trotz des schwedischen Gesanges von Jimmy Lindblad – der meist sehr gemäßigte Töne, sanfte oft, anschlägt – nicht in einem anderen Fahrwasser.

Laut eigener Aussage Vulkans wird der Hörer „in den tiefen Abgrund des Unbekannten geworfen“. Die Musik reiche von der Eruption zur Erkenntnis, man lande akustisch im Kampf zwischen Gut und Böse, in der Ruhe vor dem Sturm und manchmal gar im Auge des Sturms. Gilt vor allem für das über zehnminütige „The Royal Fallacy“, welches zwischen wild und rauh, zwischen sanft und zart alle Facetten des progressiven Rocks abdeckt. Dies schöne Stück Musik stellt den Hörer sehr zufrieden! (Foto: Eric Hansen)

„Technatura“ von Vulkan hat mit zwölf Songs, darunter mehrere Interludien, eine Spielzeit von 64:11 Minuten. Erschienen ist das Album im Eigenverlag.

Anspieltipps: This visual Hex, Bewildering Conception Of Truth, The royal Fallacy

www.vulkanband.com

www.facebook.com/thebandvulkan

vulkanband.bandcamp.com

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