Jess and the Ancient Ones - Vertigo

Jess and the Ancient Ones und „Vertigo“ ist gute Zeitreise

Es steht mal wieder eine Zeitreise an. Eine Zeitreise musikalischer Art. Und zwar eine in die späten 1960er und frühen 1970er Jahre. In die Zeit, als Psychedelic Rock und Okkultrock aufkamen und ganz schwer angesagt waren, ihren Höhepunkt hatten. Die Zeitreise unternehmen wir mit Jess and the Ancient Ones aus Finnland und ihrem Album „Vertigo“. Mit diesem nämlich klingt die Band um die Sängerin Jess wie aus der Zeit gefallen, als wäre jetzt nicht das Jahr 2021, sondern ein halbes Jahrhundert früher.

Retrorock ist seit Mitte der zweiten Dekade des zweiten Jahrtausends ein extrem beliebtes Genre. Wohl vor allem deswegen, weil diese Spielart des Rock sich extrem oft auch mit Psychedelic Rock beschäftigt. Und wir freuen uns, dass die Beschäftigung von Jess and the Ancient Ones mit dem alten Rockgenre auf ihrem neuen Album eine sehr erfolgreiche Beschäftigung ist. Vor allem, wenn man sich den Einsatz der von Abraham bedienten Hammondorgel betrachtet: Da steckt ganz viel Instrumentierung alter Schule drin. So macht das Ganze Spaß.

Emotional und stimmlich changierend

Jess and the Ancient OnesJess singt emotional und stimmlich changierend wie Grace Slick zu den besten Zeiten Jefferson Airplanes. Die sie begleitenden Gitarren versprühen nicht nur treibende Rockriffs, sondern hin und wieder elegant gleitende und gleichzeitig ungezähmte Melodiebögen, die ein wenig an Carlos Santanas Latin Rock erinnern. Huch – sind nicht sowohl Jefferson Airplane als auch Santana 1969 auf dem Woodstock-Festival aufgetreten? In jedem Falle hätten Jess and the Ancient Ones dort und zu jener Zeit eine sehr gute Figur abgegeben.

Nicht nur Sängerin Jess punktet mit Gesang, der von abwechslungsreich bis hin zu überbordend geht. Das, was die Ancient Ones als Ganzes bieten, glänzt mit sehr viel Dynamik. Intros, Outros, und Zwischenspiele mit Erzählfetzen, die einem europäischen Horrorfilm der frühen 70er entstammen könnten, fügen den Songs viele Wendungen hinzu. Tempowechsel und Stimmungswechsel machen die Titel oft unberechenbar. Und damit sehr spannend. Alle musikalischen Raffinessen vereint „Stranger Earth Illusion“ in 11:35 Minuten unter einem Dach. Wer diesen Song gut findet, der muss alles andere auch gut finden. Weil es eben gut ist! (Foto: Jarkko Pietarinen)

„Vertigo“ von Jess and the Ancient Ones hat acht Songs und eine Laufzeit von 40:28 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Svart Records und ist bei Cargo im Vertrieb.

Anspieltipps: World Paranormal, Love Zombi, Born to kill

www.facebook.com/jessandtheancientones

jessandtheancientones.bandcamp.com

 

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