Khirki - Κτηνωδία

Khirki zaubern auf „Κτηνωδία“ saustarken Metal aus dem Hut

Wer sich ein wenig in der griechischen Mythologie auskennt, dem ist der Name Khirki wohlbekannt. Die Zauberin Kirke (latinisiert Circe, daraus wurde im Deutschen Zirze und das Verb bezirzen) verwandelte die Begleiter des irrfahrenden Odysseus während eines Besuches der Insel der Zauberin in Schweine. Na gut, am Ende ging alles gut aus, aus Schweinen wurden wieder Menschen und Kirke wird letztendlich in Freundschaft verlassen. So viel zur Zauberin.

Ebenfalls ziemlich zauberhaft ist das, was Khirki im realen Leben so von sich gibt. Denn Khirki ist ein Trio aus Athen, welches sich in sehr hochwertiger Manier dem harten Rock und Metal widmet. Auf ihrem Debütalbum „Κτηνωδία“ (gesprochen „Ktinodia“, was mit „Brutalität“ durchaus korrekt übersetzt werden kann) unterlegen Khirki diesen Hardrock und Heavy Metal mit vielen Elementen musikalischer Traditionen des Balkans und Anatoliens.

Ungewohnt, aber enorm spannend

KhirkiDie Zweisamkeit schwerer verstärker- und verzerrergesteuerter Klänge und in der Volksmusik verwendeten Instrumenten wie Fiedel, Trommel oder Flöte ergibt ein ungewohntes, aber enorm spannendes Hörerlebnis. In Titeln wie „Medea“ – dies ist übrigens die Nichte der Zauberin Kirke – gelingt der Spagat zwischen Metal und Volksmusik gar trefflich. Selbst in Hochgeschwindigkeits-Rock’n’Rollern wie „Deadpan“ oder „Stara Planina“ bringen Khirki punktuell sicher eingestreut folkloristische Klänge des Balkans unter.

„Black and Chrome“ lässt so ganz volksmusikfrei wunderbares Schwelgen im treibenden Hardrock der 70er Jahre zu. Wenn zwar nicht das Tempo, so doch den recht tiefgestimmten Gitarren- und Basssound betreffend, scheinen Khirki dem Stonerrock durchaus nicht abgeneigt. Gerade solches wirkt dann in Verbindung mit den folkloristischen Melodien außerordentlich interessant. Spontane Tempowechsel tun ihr Übriges, um den Spannungsfaktor quer durch alle Songs dauerhaft hochzuhalten.

Mut, der voll und ganz belohnt wird

Der musikalische Weg, den Sänger und Gitarrist Dimos Ioannou, Bassist Orestes Katsaros und Schlagzeuger Spiros Stefanis – in Begleitung von Christos Konstantinidis, Violinist auf „Medea“” und „Wolf’s Lament“ – gehen, ist kein leichter, aber dafür ein sehr faszinierender. Die Volksmusik des Balkans und Anatoliens in Verbindung mit sehr schwermetallischen Sounds zu bringen, zeugt durchaus von Mut. Und dieser Mut hat sich voll und ganz gelohnt: Mit „Κτηνωδία“ ist Khirki ein saustarkes Debüt gelungen! (Foto: Pressefoto)

Khirkis Album „Κτηνωδία“ hat mit acht Songs eine Laufzeit von 47:32 Minuten. Erschienen ist die Platte im Eigenverlag.

Anspieltipps: Deadpan, Medea, Bukovo, Stara Planina

www.facebook.com/khirkiofficial

khirkirocks.bandcamp.com

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