Würde man eine idyllisch-ländliche Region wohl mit so einem 45-Sekunden-Tumult in Verbindung bringen, wie ihn Sweet Teeth auf „Shattered Glass Face“, dem Opener zu ihrer Debüt-EP „Acid Rain“, veranstalten? Die Homebase des Quartetts, das schön-schnoddrigen Alternativepoppunkrock zelebriert, ist nämlich die südschwedische Gemeinde Finspång, mit gut 12.000 Einwohnern und etwa 10 Kilometer von Norköpping entfernt weit weg von urbanem Trubel.
Dennoch widmen sich Sweet Teeth auf sehr gelungene Art dem Trubel von verzerrten Fuzz-Gitarren, Schlagzeug in Punkmanier mit ordentlich Wumms, kurzen Songs ohne großes kompositorisches Bohei und einem melodischen Gesang, der unverhohlen eine knurrige Attitüde offenbart. In etwa so, wie erfahrene Alternativerockhörer älteren Semesters es von den musikalisch enorm einflussreichen US-Amerikanern Hüsker Dü kennen.
Ein wohltuend heftiger Guss
Und genau jene bringt auch das Label von Sweet Teeth ins Spiel, um den Stil der Schweden zu beschreiben. Andreas Axelson (Gitarre, Gesang), Andreas Sjöberg (Gitarre), Joona Hassinen (Bass), und Joakim Öhlund (Schlagzeug) bedienen sich „lärmender Gitarren und zuckersüßer Melodien“. Das – um es kurz zu machen – stimmt genau! Mit „Acid Rain“, der sich allerdings nicht als fieser saurer Regen, sondern als wohltuender heftiger Guss entpuppt, ist Sweet Teeth ein sehr starkes Debüt gelungen. Ein mit knapp 15 Minuten leider sehr kurzes. (Foto: Presse)
„Acid Rain“ von Sweet Teeth hat mit sieben Songs eine Laufzeit von 14:40 Minuten. Erschienen ist die EP auf dem Label Lövely Records und bei Cargo Records im Vertrieb.