Cover von Reborn Superstar von Hanabie

Japans Metalmädchen Hanabie machen auf „Reborn Superstar!“ Mörderradau

Wem Babymetal, einst Inbegriff bizarrer Musikmelange aus derbem Metal und zuckersüßem J-Pop, mittlerweile zu seriös geworden ist, der darf sich jetzt an etwas neuem Schrägen erfreuen: Hanabie nennt sich die Band, die kaum weniger skurril deftigen Metalcore mit niedlichem J-Pop und Elektrogeballere à la EBM verwirbelt. Und dazu auch noch derbes Growling und böse Screams mit niedlichem Kiecksgesang mischt. Nicht zu vergessen das quietschbunte Drumherum mit Mädchenkram.

Einen Namen für die Musik Hanabies hat man selbstverständlich auch schon parat: Harajuku-Core zaubert man als Genre aus dem Hut. Vier Protagonistinnen bilden Hanabie und nehmen alles Musikalische samt der Instrumente – anders als bei Babymetal – selbst in die Hand: Als da sind Matsuri (Gitarristin und für Klargesang zuständig), Yukina (Screams und Growls), Hettsu (Bassistin) und Chika (Schlagzeugerin). Und auf ihrem Debütalbum namens „Reborn Superstar!“ – der japanische Titel lautet 来世は偉人! – lässt es das Quartett der Metalmädchen verdammt ordentlich krachen.

Krawall in Hardcoretradition

Bandfoto von Hanabie in bunten Klamotten

Ein eurodancenahes Intro wiegt einen noch in Sicherheit, doch „Hyperdimension Galaxy“ macht klar, dass es hier um echtes Gebrettere geht. Die vielen melodischen Elemente und Synthieläufe neben derben Gitarrenriffs und Drumgetöse geraten auf dem folgenden „NEET Game“ schnell zur Nebensächlichkeit: Krawall in Hardcoretradition ist angesagt. Ähnliches Kaliber weist „TOUSOU“ auf, das mit Hochgeschwindigkeitsrabatz punktet. Kein Wunder, dass Hanabie gerne mit Crossfaith verglichen werden, in deren Songs ja auch eher weniger Gefangene gemacht werden.

Man glaubt kaum, dass bei solch knallharten Sounds sich die Texte gerne Dingen widmen, die im Leben von jungen Frauen Anfang 20 durchaus eine Rolle spielen: Naschen in der Nacht, Dates mit süßen Jungs, optimale Gestaltung eines Sommertags. Andererseits lassen Hanabie weniger belanglose Probleme Heranwachsender nicht außen vor: der Ernst des Lebens ist ja schließlich keine Äonen mehr entfernt. Aber egal, über was gesungen wird, laut und schnell darf’s dann doch bitte immer sein.

Die sehr, sehr bizarre Mischung vermeintlich entgegengesetzter Genres macht das Werk Hanabies und „Reborn Superstar!“ zu einem sehr, sehr ungewöhnlichen Hörerlebnis. Dagegen können Electric Callboy mit ähnlicher Pop- und Coremelange ja fast schon einpacken. „Reborn Superstar!“ (来世は偉人!) von Hanabie hat mit zehn Songs eine Spielzeit 29:24 Minuten. Das Album ist erschienen bei Sony Music und wird von Century Media vertrieben. (Foto: Kaori Uemara)

Anspieltipps: Be the GAL~Early Summer ver., TOUSOU, Pardon me – I have to go now

hanabie.jp

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