Verdammt lange mussten die Fans von With Honor ausharren, um neues Songmaterial der Hardcoretruppe aus Connecticut zu Gehör zu bekommen. Nach nämlich nur zwei Alben war für die im Jahre 2000 gegründete Band Schluss: Das stressige Bandleben machte dem Quintett 2006 letztlich den Garaus. Nun, 18 Jahre nach der Veröffentlichung von „This is our Revenge“, haben sich die Musiker wieder aufgerafft. With Honor haben neues Material vorgelegt und das dritte Studioalbum „Boundless“ veröffentlicht.
Und auf diesem lassen Sänger Todd Mackey, die Gitarristen Jay and Jeff Aust, Bassist Jack Caron und Schlagzeuger Jon Ross melodiösen Hardcore in seiner klassischen Art sprechen. Der erste Song „My Anchor“ gibt ganz klar die Richtung vor: schnell, melodisch, kurz, knackig. Entstanden sind die Songs über einen Zeitraum von zwei Jahren. Und das vor dem Hintergrund der Pandemie. Nicht verwunderlich, dass Themen wie Natur, Selbstheilung und innerer Frieden behandelt werden: „And now I know what I want is everything that I’ve got“, singt Mackey in „The Weight“. „Und jetzt weiß ich, was ich will, ist alles, was ich habe“.
Organisch, natürlich, erdig
Laut Band war ein Ziel, das Album organisch und natürlich klingen zu lassen. Es sollte das widerspiegeln, was die Protagonisten sind und was sie waren. Und das ist sehr wohl gelungen. Die Stellen mit Hochgeschwindigkeit in Songs wie „Nonviolent Redemption“, „To the Mourning“ oder „Love is All“ klingen extrem erdig, ohne irgendwelchen Firlefanz. Der Einsatz von Aggressivität, wie zum Beispiel im Gesang, ist Mittel zum Zweck und nicht um ihrer selbst willen. Kritik muss laut sein! Old-School-Hardcore im Jahre 2023 also. Gut so! (Foto: Jay Haas)
„Boundless“ von With Honor hat mit zwölf Songs eine Spielzeit von 31:50 Minuten. Erschienen ist das Album auf dem Label Pure Noise Records und wird vertrieben von Membran.
Anspieltipps: My Anchor, Nonviolent Redemption, Sovereignity of Soul