New Pagans - The Seed, The Vessel, The Roots And All

Hut ab vor New Pagans „The Seed, The Vessel, The Roots And All“

He, da gibt’s eine noch relativ unbekannte Band, die heißt New Pagans. Die machen doch sicherlich etwas in Sachen nordischen Folks oder hauen uns schweren Pagan-Folk-Metal mit düsteren Stimmungen um die Ohren. Falsch! New Pagans aus dem nordirischen Belfast haben mit nichts von dem zu tun – mit Irish Folk übrigens auch nicht. New Pagans liefern uns auf ihrem Debütalbum „The Seed, The Vessel, The Roots And All“ all jene Musikstile, die in den Charts oder im Radio eher ein Schattendasein fristen.

Das, was das Quintett um Sängerin Lyndsey McDougall uns auf charmante Weise präsentiert, ist im weiten Dunstkreis von Post-Punk, Indierock, Alternative und einem Hauch Noise- sowie Wavepoprock angesiedelt. Ihr habt ein Auge auf die Debütscheibe der B52s geworfen? Werft ein Auge auf die Debütscheibe der New Pagans. Ihr könntet euch vorstellen, dass Kate Nash und die Smashing Pumpkins früherer Jahre etwas zusammen machen? Es könnte sich sehr wohl anhören wie die New Pagans. Es würde sich sehr gut anhören, so wie die New Pagans.

Indie, noisy, schrammelig mit poppiger Attitüde

New PagansMit dem Opener „It’s darker“ legt die Band schon mal groß die Marschrichtung vor: leicht schrammelige Gitarren, die ein bisschen nach Garagerock klingen, hin und wieder ein bisschen noisy. Dazu der unseichte und stets leicht nörgelig-empörte Gesang von McDougall, der sich immer danach anhört, als hätte die Sängerin nicht nur zu singen, sondern auch etwas auszusagen. Und ehe man es sich versieht, taucht poppige Attitüde auf. Das setzt sich dann mit „Bloody Soil“ fort, allerdings wesentlich schwungvoller, mit Wave-Post-Punk-Beat.

„I could die“ schwebt leicht im Noiserock-Kosmos, lässt Gitarren Rückkopplung atmen. Mit einem hibbeligen Schlagzeug untermalen New Pagans die musikalische Hommage an Susan Mary „Lily“ Yeats, Schwester des irischen Literaturnobelpreisträgers William Butler Yeats. Diese tat sich in einer Zeit, in der Frauen vorrangig an Heim und Herd gebunden waren, durch Eigeninitative wirtschaftlich hervor. „Die Geschichte der Frauen ist stets unterbewertet oder nicht existent“, sagt McDougall. „Unerzählte Geschichten. Das finde ich extrem faszinierend, das treibt mich an“.

Mit „The Seed, The Vessel, The Roots And All“ haben New Pagans ein ungewöhnlich spannendes Debütalbum hingelegt. Eines, das bei all jenen Hörern Wohlgefallen wecken dürfte, die Gefallen an leicht quengeliger Gitarrenmusik haben, die nicht garstig ist. So wie ambitionierter Indiepoprock im Großen und Ganzen ist. Das Album hat mit elf Songs eine Laufzeit von 44:16 Minuten. Erschienen ist „The Seed, The Vessel, The Roots And All“ auf dem Label Big Scary Monsters und wird vertrieben von The Orchard. (Foto: Aaron Cunningham)

Anspieltipps: Bloody Soil, Lily Yeats, Yellow Room, Ode to none

www.newpagans.com

newpagans.bandcamp.com

www.facebook.com/newpagansband

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