Nekromant, Cover von Temple of Haal

Nekromant und gefälliger Doom-Metal auf „Temple of Haal“

Eine Band, die Nekromant heißt. Ein Album mit dem Titel „Temple of Haal“. Ein Cover, welches eine Zeichnung einer nächtlichen Küste mit einem seltsamen Gebilde aus Stangen und Schnüren vor einem Vollmond zeigt. Na, wenn einem da mal kein Black Metal entgegen tönt, sobald die CD eingelegt ist – so glaubt man. Falsch geglaubt: Nekromant aus Schweden machen auf ihrem vierten Album recht klassischen Heavy Metal, der in Kombination mit Doom-Metal eine durchaus düstere Anmutung hat.

„Wir sind zufrieden und stolz, dass diese Platte noch mehr Elemente des klassischen Heavy Metals enthält als zuvor, mit starken und klaren Melodien sowie einer extra Prise Aggression.“ So ordnet das Trio aus dem Ort Vargön, welcher in der Gemeinde Vänersborg etwa 80 Kilometer nördlich Göteborgs am See Vänern liegt, die Musik auf „Temple of Haal“ ein. Der Bezug zu Black Sabbath, den das Label herstellt, der ist in der Tat unüberhörbar. Allerdings punkten Nekromant mit so viel Individualität, dass niemals der Eindruck entsteht, hier ruhe sich jemand auf den Lorbeeren der Metalikonen aus.

Gar nicht so doomiger Gesang

Nekromant, BandfotoWer den klassischen Metal sucht, der findet ihn unter anderem in „The Woods“ – dessen Gitarrensolo so dermaßen nach 80er Metal klingt, dass es beeindruckt. Wer sich einen doomigen Anstrich wünscht, der hat mit „King Serpent“ und dessen schleppendem Rhythmus einen Treffer gelandet. So gar nicht doomig allerdings will der sehr melodische und freundliche Klargesang in höherer Tonlage klingen, mit dem Sänger und Bassist Mattias Ottosson den Songs eine eher melancholischen denn düstere Stimmung verleiht.

Der Gesang Ottossons wird begleitet von großen und schweren Gitarrenwänden und leichten Soli, die Adam Lundqvist hervorzaubert. Das Gerüst dazu liefert Joakim Olsson mit sehr wuchtigem Schlagzeugspiel. Dem Trio gelingt auf dem Album „Temple of Haal“ ein exquisites Zusammenspiel schwerer und dunkler Klänge mit filigran-melancholischen und gefälligen Melodien. Wie sagt die Band über den Titel „The Woods“? Dieser sei ein „aggressiver Ausdruck skandinavischer Griesgrämigkeit.“ Von solcher Griesgrämigkeit nehmen wir gerne mehr! (Foto: Pressefoto)

„Temple of Haal“ von Nekromant hat mit neun Songs eine Laufzeit von 46:14 Minuten. Das Album ist erschienen auf dem Label Despotz Records und wird von Rough Trade vertrieben.

Anspieltipps: The Woods, King Serpent, Temple of Haal

nekromant.bandcamp.com

www.facebook.com/Nekromantband

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