Cover des Albums "Blood Omen" von The Raven Age

The Raven Age liefern auf „Blood Omen“ starkes Handwerk ab

Zu Beginn der Bandkarriere, vor allem im Zeitraum der Veröffentlichung des Debüts „Darkness Will Rise“ im Jahr 2017, mussten The Raven Age mit einem großen Manko leben: Die britischen Metaller galten vorrangig als die Band des Sohnes von Iron-Maiden-Bassist Steve Harris. Passiert halt, wenn man George Harris heißt und Kind eines der bekanntesten Personen der Rockszene ist. Doch von diesem Stempel haben sich der Gitarrist und seine Mitmusiker glücklicherweise längst verabschiedet.

Mit ihrem dritten Album namens „Blood Omen“ haben The Raven Age ihren Stil, der irgendwo zwischen traditionellem Heavy Metal und melodischem Metalcore pendelt, längst etabliert. Und zudem verfeinert. Das, was Harris, der zweite Gitarrist Tommy Gentry, Sänger Matt James, Bassist Matt Cox und Schlagzeuger Jai Patel abliefern, zeugt von kompositorischem Geschick und sehr gutem musikalischen Handwerk. Und von einer ausgewogenen Mischung von krachiger Härte und eingängigen Melodien.

Zwischen Akustikgitarre und Metalcore

Foto von The Raven Age vor altem Herrenhaus

Auf ein ruhiges und gleichzeitig voluminöses Intro folgt mit „Parasite“ ein ziemliches Schwergewicht. Midtempoanteile wechseln sich mit Speedmetal ab, ein starkes Gitarrensolo setzt entscheidende Akzente. Ähnliche Gestaltung haben die meisten der anderen Titel: Fette Riffs legen vor, das Tempo zieht teilweise unvermittelt an und führt den Song zu Hochgeschwindigkeit. Ab und an streuen The Raven Age langsamere Momente ein – mit Akustikgitarre gar – um kurz darauf Elementen des Metalcores Raum zu geben.

Etwas aus dem Rahmen fällt da „The Journey“, welches man ohne schlechtes Gewissen zu haben als Ballade, als metallische Ballade bezeichnen darf. Mit seiner energischen Stimme liegt James auch in solchen Momenten absolut auf der Höhe. Auf „Blood Omen“ spielt sich Heavy Metal in hoher Qualität ab. Allerdings hätte dem Album etwas mehr Dynamik, so wie in „Tears of Stone“, gutgetan – der Ähnlichkeitsfaktor der Songs ist teilweise doch recht hoch. Letztlich haben sich The Raven Age gegenüber dem vorherigen Album „Conspiracy“ nicht steigern können, sondern halten das Niveau. Und das ist ja zum Glück ziemlich hoch! Ach, nicht zu vergessen: Die Arbeit der beiden Gitarristen verdient ausdrückliches Lob. Außerdem ist die Leistung in den Soli ausgezeichnet! (Foto: John McMurtrie)

„Blood Omen“ von The Raven Age hat mit neun Songs eine Spielzeit von 40:42 Minuten. Erschienen ist das Album bei Music for Nations und wird von Sony Music vertrieben.

Anspietipps: Parasite, Forgive & Forget, Tears of Stone

www.theravenage.com

www.facebook.com/TheRavenAge

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